Die Renten trotzen der Finanzkrise. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Rentenforschers Bernd Raffelhüschen. Der Forscher erwartet bei der gesetzlichen Rente bis zum Jahr 2050 reale Verluste in Höhe von 200 Milliarden Euro.
Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat deutlich geringere Auswirkungen auf die gesetzliche und private Alterssicherung in Deutschland als befürchtet. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin FOCUS unter Berufung auf eine Untersuchung des Freiburger Rentenforschers Bernd Raffelhüschen im Auftrag der Union Investment. Der Forscher erwartet bei der gesetzlichen Rente bis zum Jahr 2050 reale Verluste in Höhe von 200 Milliarden Euro.
Das erscheine zwar „beachtlich“, sagte Raffelhüschen FOCUS. Diese Verluste relativierten sich aber deutlich, wenn man sie an den gesamten Altersrenten von 6670 Milliarden Euro misst: „Die zu erwartende reale Leistungsminderung entspricht dann nur maximal drei Prozent.“ Das Bruttogeldvermögen in der privaten Alterssicherung stieg laut der Studie trotz Finanzkrise zwischen 2007 und 2009 immer noch um 112 Milliarden Euro – oder 2,5 Prozent.
Zwar hätten Aktien und Aktienfonds am meisten verloren, holten aber am stärksten wieder auf. Pensionskassen und Lebensversicherer waren wegen ihres geringen Aktienanteils kaum betroffen, auch Spareinlagen und Bausparverträge verzeichneten kaum Verluste. Zinspapiere profitierten gar von sinkenden Zinsen.
Laut Raffelhüschen hat die Finanzkrise ältere Anleger stärker getroffen als jüngere: Die ältere Generation habe einen Großteil ihrer Altersvorsorge bereits aufgebaut und könne die Verluste nur schwerer wieder aufholen, sagte er FOCUS.