Unions-Finanzexperte weist IWF-Kritik an Leerverkaufsverbot zurück. „Das von uns beschlossene Leerverkaufsverbot war und ist richtig. Daran ändern auch die kritischen Stimmen des IWF nichts.“
Der finanzpolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Leo Dautzenberg, hat die massive Kritik des Internationalen Währungsfonds (IWF) am deutschen Verbot ungedeckter Leerverkäufe scharf zurückgewiesen. „Das von uns beschlossene Leerverkaufsverbot war und ist richtig“, sagte Dautzenberg Handelsblatt Online. „Daran ändern auch die kritischen Stimmen des IWF nichts.“ Denn mit dem Leerverkaufsverbot seien nicht einschätzbaren spekulativen Risiken klare Schranken gesetzt worden. „Ich bin zuversichtlich, dass dieser wichtige Beitrag zur Neuordnung des Finanzmarkts auch international an Zustimmung gewinnen wird“, sagte der CDU-Politiker.
Die Finanzmarktexperten des Währungsfonds hatten in einem Gutachten geschrieben: „Nationale Alleingänge wirken in hochintegrierten Märkten unnötig verzerrend und ungenügend.“ Die Fonds-Fachleute sind zudem der Auffassung, dass es kaum Belege dafür gebe, dass die ungedeckten Leerverkäufe den Kursverfall während der Krise verursacht haben. Sie seien keineswegs nur Teufelszeug, sondern könnten vielen „legitimen Zwecken“ dienen, schreiben die IWF-Experten. Verbote könnten zudem leicht umgangen werden, entweder mit Hilfe innovative Finanzprodukte oder durch ein Verlagern der Geschäfte an ausländische Börsen, wo kein Verbot gilt.