Der Porsche-Betriebsratsvorsitzende Uwe Hück wird im Bundestagswahlkampf der SPD eine wichtige Rolle spielen. Wie das Nachrichtenmagazin FOCUS aus Parteikreisen erfuhr, hat die SPD-Spitze den Gewerkschafter in ihr Wahlkampfteam geholt. Die Personalie soll offiziell verkündet werden, wenn SPD-Chef Kurt Beck am Freitag Hück im Stuttgarter Porsche-Werk trifft.
Vor wenigen Wochen besuchte FOCUS zufolge eine einflussreiche Delegation aus dem Berliner Willy-Brandt-Haus den IG Metaller in Stuttgart. Dabei überbrachten die Genossen ihm den Wunsch der Parteispitze, Hück solle für die SPD „die Stimme der Arbeiter“ sein. Der wortgewaltige Gewerkschafter soll sich demnach um die Interessen der Arbeitnehmer kümmern und verhindern, dass die Linkspartei im klassischen SPD-Milieu weiter wildert. Als Grund für die Verpflichtung Hücks gilt auch, dass in der aktuellen SPD-Führungsriege keiner die Sprache der Arbeiter spricht und zugleich wie Hück über betriebswirtschaftliches Know-how verfügt. Bei einem Wahlsieg würde ihm womöglich ein Ministerposten winken. Hück sagte laut FOCUS nach kurzer Bedenkzeit zu.
Hück ist langjähriges SPD-Mitglied. Vor der Bundestagswahl 2005 engagierte ihn der damalige Kanzler Gerhard Schröder als einen der Hauptredner auf dem SPD-Parteitag. Der 46-Jährige wuchs in Kinderheimen auf, war Profi-Kämpfer im Thai-Boxen und arbeitete sich vom Lackierer zum Betriebsratsboss und stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden bei der Porsche-Holding hoch.