Silber hat eine gute Chance, in Kürze die 20-Dollar-Marke zu überwinden und in einen Aufwärtstrend in Richtung 50-Dollar-Marke überzugehen. Die 50-Dollar-Marke wurde zu Beginn des Jahres 1980 aufgrund eines spekulativen „Corners“ der Gebrüder Hunt erreicht.
Der Preis für die Feinunze Silber übertraf zum Ende der Woche die Marke von 19 US-Dollar. Auf dem nachfolgenden Tageschart haben wir die 20-Dollar-Marke mit einer blauen Linie eingezeichnet. Die Bedeutung dieser Marke erschließt sich visuell.
Nachfolgend zeigen wir den Silber-Preis-Verlauf der vergangenen 110 Jahre.
Auch dort haben wir die 20-Dollar-Marke eingezeichnet (blaue Linie obiger Chart). Die Silber-Preisentwicklung verengt sich seit den 1980er Jahren stetig. Diese Verengung lässt sich in Form eines Dreiecks ausdrücken (rote Linien obiger Chart).
Wir sind der Meinung, dass Silber eine gute Chance hat, in Kürze die 20-Dollar-Marke zu überwinden und in einen Aufwärtstrend in Richtung 50-Dollar-Marke überzugehen. Die 50-Dollar-Marke wurde zu Beginn des Jahres 1980 aufgrund eines spekulativen „Corners“ der Gebrüder Hunt erreicht. Warum, das zeigt auch der folgende Chart: Nachfolgend zeigen wir den Verlauf des Silberpreises in US-Dollar seit 1800. Eingezeichnet haben wir die großen US-Depressionen, der 1870/80er Jahre sowie der 1930er Jahre (grau), wobei wir zu Vergleichszwecken die in den USA so genannte „Große Rezession“ seit 2007 hinzugenommen haben.
Man erkennt, dass Silber in Zeiten großer Depressionen negativ reagierte. Der Silberpreis des Jahres 1929 wurde erst in den 1940er Jahren finalerweise übertroffen. Interessant ist, dass Silber sich derzeit nicht so verhält wie in vorhergehenden Depressionen. Die Marke von 20,78 US-Dollar markiert das Schlusskurs-Hoch vom 5. März 2008. Von diesem Hochpunkt ist der aktuelle Silberpreis nur etwa acht Prozent entfernt.
Silber ist nicht nur ein Edelmetall mit einem Status als Schmuck und Kapitalanlage, sondern wird in vielfältiger Art und Weise in der Güterproduktion eingesetzt. In dieser Hinsicht hebt sich Silber vom Goldpreis ab. Die Entwicklung des Silberpreises ist konjunkturabhängig, die Preisentwicklung von Gold ist es nicht. Aus diesem Grund ist ein Ausbruch von Silber über die 20-Dollar-Marke ohne eine konjunkturelle Erholungsphase kaum vorstellbar. Die Entwicklung der Rohstoffpreise insgesamt – nicht nur die Entwicklung des Silberpreises – deuten an, dass die Rohstoffnachfrage ungebrochen ist. Dies wiederum zeigt uns an, dass die Weltwirtschaft derzeit nicht vor einem großen Einbruch steht.
Unsere Saisonalitätsratio spricht dafür, dass Silber in der zweiten Jahreshälfte im Vergleich zu Gold meist die bessere Anlage ist.
Fazit: Ohne auch nur einen fundamentalen Faktor (wie Nutzung von Silber in Solaranlagen, die Endlichkeit der Reserven oder die geringe Marktkapitalisierung) betrachtet zu haben, erscheint klar, dass eine Überwindung der 20-Dollar-Marke in Silber ein Signal für einen deutlichen Anstieg auslösen würde. Für die Überwindung dieser Marke sehen wir im September eine recht hohe Wahrscheinlichkeit.
Wie sagte mir jüngst ein „Silber-Bug“: „Wenn der Anstieg auf 50 Dollar tatsächlich jetzt erfolgen sollte, bin ich raus. Schade, dass sich dieses Spiel dem Ende zuneigt. Ich habe mich in den letzten 10 Jahren damit intensiv beschäftigt und viel Freude am Thema gefunden.“
Zum Trost des "Silber-Bugs“ sei gesagt: Neue Themen dürfte es auch danach zuhauf geben. Beispielsweise ist das Platzen von Blasen etwa alle 10 Jahre oder sogar in kürzerem Abstand üblich (Gold 1980, Nikkei 1990, Nasdaq 2000, US-Hausbau 2005, Erdöl 2008). Der Yen könnte die Blase sein, die noch in 2010 platzt. Und das größte aller Themen - die Staatsverschuldung - dürfte sich weiter zuspitzen.
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