DIW-Chef Zimmermann macht sich für Frauen stark. Fachkräftemangel erfordere höhere Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt. Eine höhere Zuwanderung und die bessere Qualifizierung von Arbeitslosen allein reichten nicht aus, den Mangel an Arbeitskräften zu beseitigen.
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, schaltet sich in die Debatte um die Zuwanderung und den drohenden Fachkräftemangel in Deutschland ein. In der WirtschaftsWoche fordert Zimmermann eine regere Beteiligung der Frauen am Arbeitsmarkt.
Schon in fünf Jahren fehlten in Deutschland drei Millionen Arbeitskräfte, so Zimmermann. Eine höhere Zuwanderung und die bessere Qualifizierung von Arbeitslosen allein reichten nicht aus, den Mangel an Arbeitskräften zu beseitigen. „Wir brauchen einen nationalen Fahrplan zur Erhöhung des weiblichen Beschäftigungspotenzials“, fordert Zimmermann.
Vordringlich sei es, die Betreuungsangebote für Kinder sowie das Angebot an Ganztagsschulen zu verbessern. Es sei verfehlt, unter dem allgemeinen Spardruck in diesen Bereichen den Rotstift anzusetzen. „Bis zu 2,4 Millionen Frauen könnten zusätzlich für den Arbeitsmarkt gewonnen werden, wenn sich die Rahmenbedingungen verbesserten“, sagt Zimmermann. Das Bruttosozialprodukt könne um neun Prozent zulegen. Untersuchungen zeigten, dass Unternehmen mit einem hohen Frauenanteil im Top-Management bei Produktivität und Motivation erfolgreicher seien als ihre Konkurrenten mit einem geringeren Anteil von Frauen in Führungspositionen.