Infineon erzielt aus Handychip-Verkauf hohen Gewinn. Vorstandschef Peter Bauer: Bereits vor zwei Jahren erste Kontakte mit Intel.
Der Halbleiterkonzern Infineon Technologies AG wird aus dem Verkauf seiner Sparte Mobilfunkchips an den amerikanischen Konzern Intel einen außerordentlichen Gewinn in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrages erzielen. Das kündigte Vorstandsvorsitzender Peter Bauer in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ/Dienstagsausgabe) an.
Vor einer Woche hatte der Dax-Konzern mit Intel den Verkauf zum Preis von 1,1 Milliarden Euro vereinbart. Die Kontakte hat es schon lange gegeben, nicht erst seit dem Frühjahr, als erste Spekulationen hochgekommen waren.
„Bereits vor zwei Jahren gab es allererste Kontakte mit Intel, in denen wir zwischen den Zeilen das Interesse ausloteten", sagte Bauer.
An eine Sonderausschüttung denke Infineon nicht, sagte der Infineon-Chef zu den an der Börse und unter Analysten viel diskutierten Verwendungsmöglichkeiten des Verkaufserlöses. Doch sei sich das Unternehmen der Interessen der Aktionäre in Bezug auf eine Dividende bewusst. Ein Aktienrückkauf komme nicht in Betracht. Stattdessen sei eine vernünftige Nettoliquidität in der Halbleiterbranche sehr wichtig.
„So sind wir in der Lage, auch in einem konjunkturellen Tal investieren zu können, wie es andere Wettbewerber in der vergangenen Krise gemacht haben", sagte Bauer. Akquisitionen seien derzeit eher schwierig.
Eine unfreundliche Übernahme angesichts der vollen Kassen und der niedrigen Börsenbewertung befürchtet Bauer nicht.
„Da mache ich mir keine Sorgen", sagte er. „Ohne einen satten Aufschlag von 40 Prozent auf unsere Cash-Position wäre ein Übernahmeversuch gar nicht zu machen."
Der Infineon-Chef kündigte an, Anfang nächsten Jahres einen neuen Finanzvorstand als Nachfolger des im August überraschend zurückgetretenen Marco Schröter gefunden zu haben:
„Er wird, wie es jetzt aussieht, von außen kommen."