Astronomen entdecken gigantische Kollision von Galaxienhaufen. Die durch die Kollision erzeugte Stoßwelle sei rund hundertmal so lang wie unsere Milchstraße. Die Geschwindigkeit der beschleunigten Teilchen sei dabei millionenfach höher, als im LHC-Teilchenbeschleuniger des Forschungszentrum CERN.
Bremen (dts Nachrichtenagentur) - Ein Forscherteam der Jacobs University Bremen, der Universität Leiden und der Thüringer Landessternwarte hat anhand von Radioteleskop-Daten eine gigantische Kollision zwischen zwei Galaxienhaufen entdeckt.
Die durch die Kollision erzeugte Stoßwelle sei rund hundertmal so lang wie unsere Milchstraße. Die Geschwindigkeit der beschleunigten Teilchen sei dabei millionenfach höher, als im LHC-Teilchenbeschleuniger des Forschungszentrum CERN, so die Forscher.
In neuen Beobachtungen mit Radioteleskopen in den Niederlanden, den USA und Indien haben die Astronomen eine riesige, bogenförmige Radioquelle in einem relativ unbekannten Galaxienhaufen gefunden. "Als wir die bogenförmige Struktur sahen, war uns sofort klar, dass wir auf etwas Besonderes gestoßen waren", sagt Marcus Brüggen, Professor für Astrophysik an der Bremer Jacobs University.
Die Bilder zeigen, dass sich der Bogen über eine riesige Distanz von sechs Millionen Lichtjahren erstreckt. "Der Bogen ist so hell, dass er eigentlich schon früher hätte entdeckt werden müssen", kommentiert Reinout van Weeren von der Universität Leiden, die spektakuläre Entdeckung.
"Wir erwarten, in Zukunft hunderte von kollidierenden Clustern zu finden, die Radiowellen abstrahlen. Mit LOFAR (LOw Frequency ARay), dem bald fertig gestellten größten und leistungsfähigsten Radioteleskop der Welt, können selbst schwache Strahlung von kleineren oder weiter entfernten Galaxienhaufen erfasst werden.