Patientin verklagt Bayer wegen Verhütungspille Yasminelle. Erster Fall in Deutschland. Bereits 2700 Klagen gegen Pharmakonzern in USA.
Die Anwaltskanzlei Dr. Burkhard Schulze und Kollegen aus Weiden in der Oberpfalz bereitet eine Klage gegen den Bayer-Konzern vor. Klägerin ist eine junge Frau, die sich als Opfer der Bayer-Verhütungspille Yasminelle fühlt. Die 26-Jährige Felicitas Rohrer aus Bad Säckingen in Baden-Württemberg erlitt nach ihren Angaben eine doppelte Lungenembolie, war zwanzig Minuten lang klinisch tot und leidet heute noch an den Folgen ihrer Krankheit. Die Schuld dafür sieht sie bei dem Bayer-Präparat. "Die Klage geht bald raus", sagt ihr Anwalt Martin Jensch. Die Kanzlei Dr Burkhard Schulze ist auf Haftungsfälle in der Medizin spezialisiert. Bayer bestreitet Zusammenhänge mit der Einnahme der Pille.
Die Klage gegen Bayer wegen angeblicher Schädigung durch eine Antibabypille ist die erste ihrer Art in Deutschland. In den USA sind nach Angaben von Bayer bereits 2700 Klagen wegen schwerwiegender Nebenwirkungen gegen Pillen aus der Yasmin-Produktfamilie (Yasmin, Yasminelle, Yaz) anhängig. Auch Todesfälle werden mit dem Präparat in Verbindung gebracht. Bayer bestreitet auch hier einen Zusammenhang zu den Nebenwirkungen und Todesfällen. Die Weltweit erzielte Bayer mit den Yasmin-Präparaten im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro.