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Nigel Farage: Deutsche sollen DM wieder einführen

Der Euro wird auseinander fallen. Die EU-Diktatur wird schlimmer. Die Klima-Hysterie wird von Brüssel ausgenutzt. Die EU auf dem Weg zur UDSSR. Nigel Farage im Interview mit Michael Mross. Der letzte aufrechte Abgeordnete im EU-Parlament über die Abschaffung der Demokratie in Brüssel – und warum dennoch ein wenig Hoffnung besteht, dass sich Zeiten auch wieder ändern.

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Michael Mross im Gespräch mit Nigel Farage. Farage ist seit 1999 Mitglied des Europäischen Parlaments und einer der beiden Vorsitzenden der Fraktion "Europa der Freiheit und der Demokratie".

Frage: Wann wird der Euro auseinander fallen?

Ich weiß zwar nicht wann der Euro bricht – dann würde ich sofort ins Wettbüro gehen und eine entsprechende Wette
abschließen – aber ich glaube, dass bis Weihnachten noch etwas Größeres passieren wird.

Im Sommer sah es noch so aus, als wenn es etwas ruhiger würde, aber wenn man auf die Wirtschaftsdaten schaut, welche zum Beispiel demnächst aus Irland kommen, wenn man die Bondmärkte in Portugal und Griechenland betrachtet, dann sieht man, dass es große Probleme gibt.

Und wenn die Deutschen denken, dass die die Euro-Krise nur etwas mit Griechenland zu tun hätte, dann hab ich eine schlechte News für sie: Das Schlimmste steht noch bevor. Portugal und Irland stehen möglicherweise noch schlimmer da als Griechenland.

Ich denke, dass bis Weihnachten noch was Großes passieren wird, aber wann der Euro tatsächlich auseinander fällt, kann ich nicht sagen. Aber er wird zerbrechen, das ist unausweichlich.

Es war einfach ein riesiger verhängnisvoller Fehler, Deutschland und Griechenland in eine Währungsunion zu zwingen. Das kann einfach nicht funktionieren.



Frage: Was könnte denn die Lösung sein? Deutschland raus aus dem Euro?

Es gibt zwei Möglichkeiten: Einerseite könnte man Griechenland aus dem Euro ausschließen und ebenfalls auch Irland und Portugal. Diese Länder sollten wieder ihre eigene Währung zurückkriegen. Dazu müssten wir sie natürlich auch unterstützen, weil dies nicht einfach ist.

Die andere, radikalere Lösung ist, dass Deutschland sagt, schaut mal: wir sind seit 1945 ganz gut in Sachen eigene Währung gefahren, wir sind gut, unsere eigene Demokratie zu managen. Die Deutsche Mark war eine Währung, welche globalen Respekt hatte. Die Art und Weise, wie die Deutschen gesundes Geld hatten durch verantwortliche Fiskalpolitik war etwas, auf das alle anderen sehr neidisch waren.

Der radikalste Schritt für die Deutschen könnte sein, dass sie sagen, wir kehren zur DM zurück, wir nehmen unsere Demokratie wieder selbst in die Hand. Wir tun das nicht, um damit ausdrücken, dass wir gegen irgend jemand sind, nein, wir wollen mit allen kooperieren und Handel treiben, - aber wir wollen unser eigenes Leben leben und wir wollen unsere eigene Währung haben. Und genau diese Alternative ist es, welche ich persönlich gerne sehen würde.



Frage: Würde Brüssel das zulassen? Es gibt doch ein ziemlich hohes demokratisches Defizit dort?


Das Problem mit der Demokratie in Brüssel begann mit Tag eins und es hat mit der europäischen Bürokratie zu tun. Sie sind  diejenigen, welche Gesetze machen, sie sind die einzigen, welche Gesetzgebung anwenden und ändern können. Man liest zwar in den Zeitungen, dass das Europäische Parlament verschiedene Dinge tut, aber tatsächlich machen die Politiker des Parlaments nur ein Angebot an die Beamten in Brüssel. Dabei sollte es genau umgekehrt sein. Es sollten Parlamente sein, die Gesetze machen und die Beamten sollten sie umsetzen.

Die Frage stellt sich, ob man die Administration in Brüssel demokratisieren könne. Und meine Antwort zu diesem Problem ist: das war nie beabsichtigt. Brüssel wollte nie demokratisch sein!



Frage: Also war es die Absicht, undemokratisch zu sein? Wollten sie eine Art Junta bilden?


Absolut! Jean Monnet, einer der Gründungsväter der Europäischen Union, sagte ganz offen: Ich hasse Demokratie! Sie ist total unbequem. Wenn eine Regierung gewählt wurde und diese in eine bestimmte Richtung geht, und dann wieder eine andere Regierung kommt, mit einer anderen Richtung, dann ist das einfach ziemlich unbequem. Nun, Leute wie Monnet mit ihren globalen Ansichten und ihren unerschütterlichen Glauben an das, was sie für richtig halten, - diese Leute wollen wissen, wie wir unser Leben leben sollen, diese Leute wollen so was nicht (Demokratie). Sie haben Pläne mit Zeiträumen bis zu 50 Jahren und wollen nicht, dass das von Regierungen durchkreuzt wird. Demokratie ist für sie nur hoch unangenehm.

Wenn da überhaupt etwas wahrhaftig Demokratisches wäre an dieser Europäischen Union, dann hätten sie diese in der Verfassung niederschreiben können. Und ich habe sie herausgefordert, ich habe ihnen gesagt: zeigt mir, dass ihr Demokraten seid. Schafft demokratische Rahmenbedingungen! Aber sie haben sich geweigert, diese zu schaffen.



Frage: Also sind wir näher an der ehemaligen UDSSR als an einer Demokratie?

Ein großer Freund von mit ist ein ehemaliger sowjetischer Dissident – Wladimir Bukowski. Wladimir wurde 12 Jahre immer wieder in psychiatrische Anstalten gesteckt in der ehemaligen UDSSR. Er wurde als „verrückt“ erklärt, weil er das System kritisierte. – Interessant – ich werde oft ebenfalls als „verrückt“ erklärt. Und Wladimir sagt, was er in der Entwicklung der Europäischen Union sieht, ist etwas Ähnliches wie in der damaligen UDSSR. Er sagt wörtlich: Ich habe in ihrer Zukunft gelebt.



Frage: Kommen wir zu einem anderen Thema. Was ist von der Klima-Hysterie zu halten?

Nun, das ist eine ganz andere Sache. Wenn sich die EU-Leute in einer Weise darstellen können, was für wundervolle Menschen sie sind, dann kommt ihnen das Thema „Klima“ gerade recht, weil sie sich als Weltretter darstellen können.

Außerdem konnten sie damit ihrer dahinsiechenden Europäischen Union eine Art Sinn geben. Die EU als Klima- und Menschheitsretter. Und jeder, der in irgendeiner Weise dem Thema skeptisch gegenüberstand wurde sofort niedergemacht. Ich erinnere mich an  eine Diskussion, wo ich sagte, Moment mal, ich bin zwar kein Wissenschaftler, aber es gibt auch andere Argumente und es ist keineswegs erwiesen sei, das CO2 die Ursache für Erderwärmung sei, und die Leute schrieen auf mich ein: Verleumder, Verleumnder.



Frage: Wie im Mittelalter?

Ja genau. Als wenn ich über Hexenkraft verfügen würde. Als wenn ich sofort verbrannt werden müsste wegen meiner Aussage.

Aber ich denke, dass die Leute langsam aufwachen. Egal, ob wir in einer Phase der Erderwärmung leben oder nicht, man muss zumindest die Frage stellen können. Aber worüber ich mir sicher bin, ist, dass die Maßnahmen, die wir gegen diese „Erwärmung“ durchführen, in einer neuen Reduktion von Demokratie enden werden. Diese Maßnahmen bedrohen die ärmsten Menschen der Gesellschaft mit unnötigen Gebührenerhöhungen.

Und wenn es um die Energieversorgung geht, dann beschreiten wir einen Weg, der total verrückt ist. Allein in Deutschland haben sie 18000 Windkrafträder. Leider versagen sie dann, wenn es am kältesten ist und ein Hoch über Europa im Winter den Wind abflauen lässt [verkürzte Wiedergabe].



Frage: Wie sehen Sie die zukünftigen Entwicklungen? Ich kann keine Bewegung hin zu mehr Demokratie erkennen.

Es ist total das Gegenteil. Schon im Oktober wird Herr Van Rompuy, der Präsident von Europa, Herr über mehr Menschen als Obama, allerdings nie von irgend jemand gewählt, -
also noch im Oktober wird die spezielle Einsatztruppe Van Rumpoys eine neue wirtschaftliche Regierung in Europa einrichten. Und einer seiner Pläne ist: wenn irgend ein Mitgliedsstaat die Regeln bricht, die er selbst hervorgebracht hat, dann wird diesem Staat das Mitspracherecht entzogen, sein Stimmrecht vernichtet. Das ist die  „Demokratie“ in der EU. Das ist es, was demnächst passiert.



Frage: Das erinnert mich eher an eine Diktatur?

Lassen Sie die Leute selber darüber urteilen. Ich glaube nicht, dass dieses EU-Projekt undemokratisch ist. Ich glaube, dass es grundsätzlich Anti-demokratisch ist.



Frage: Gibt es überhaupt Hoffnung für die Zukunft? Wird es so bleiben?

Es gibt Hoffnung. Sehen Sie: Was die Politiker bisher getan haben – in allen Mitgliedsstaaten, ihres eigenen Vorteils wegen, ihrer eigenen Karriere wegen, ihres eigenen finanziellen Vorteils wegen, - was sie getan haben ist nichts weniger, als die Nationen zu betrügen, die Demokratie zu betrügen, und das alles zu machen entgegen dem, was die Menschen wirklich wollen.

Im Moment ist das, was in Brüssel getan wird und das, was die Menschen wollen diametral entgegengesetzt. Der Abstand zwischen Regierung und Regierten ist riesengroß. Aber ich bin ein Optimist. Ich denke, dass eine Zeit kommen wird, wo der Abstand zwischen dem, was die Mensche wollen, und dem was Politiker machen wieder kleiner wird. Das kann mit friedlichen und demokratischen Mitteln erreicht werden.

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