Oliver Stone (Film "Wall Street: Geld schläft nicht") würde die Banken entmachten. "Die Amerikaner lechzen nach Geld. Und sie wollen es jetzt: NOW. Es ist die Tyrannei des Augenblicks."
Der amerikanische Regisseur Oliver Stone hat einen sehr persönlichen Bezug zum Thema seines neuen Films "Wall Street: Geld schläft nicht". Sein Vater habe am US-Finanzzentrum Wall Street gearbeitet. Im Gegensatz zu ihm habe er sich aber nie für Finanzen interessiert, sagte Stone der ZEIT: "Mit Zahlen konnte ich nie etwas anfangen. Mein Dad liebte diese Welt. Er fragte immer: 'Warum gibt es keine guten Filme über Leute, die in der Wirtschaft arbeiten?'" Den ersten Wall Street-Film habe er 1987 im Grunde für seinen Vater gedreht, "weil es so wenige Wirtschaftsfilme gab. Eine Art Hommage."
Mit seinen Landsleuten geht Oliver Stone hart ins Gericht: "Die Amerikaner lechzen nach Geld. Und sie wollen es jetzt: NOW. Es ist die Tyrannei des Augenblicks."
Um die ungerechten Besitzverhältnisse in seiner Heimat zu ändern, hat Stone einen gewagten Vorschlag: "Bisher kam noch niemand in Amerika auf die Idee, das Öl zu verstaatlichen. Aber warum sollten die nationalen Ressourcen nicht dem Volk gehören?" Wäre er der amerikanische Präsident, so Stone, würde er sich das Imperium vornehmen. "Ich würde es verkleinern, eine gigantische Umschichtung der Budgets vornehmen." Allein das Militärbudget würde er um die Hälfte kürzen und die Rolle der USA als Weltpolizei abschaffen. "Dann würde ich den Superkonzernen vors Schienbein treten, sie aufbrechen und entmachten, genauso wie die Banken."