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Wenn die Lebensersparnisse weg sind

Was passiert eigentlich, wenn die Menschen mehr und mehr erkennen, dass ihre Ersparnisse schon längst weg sind?  - Was wir in den letzten 3 Jahren der globalen Finanzkrise gesehen haben, war nur die „Vorspeise“.  - Die Rache der Betrogenen wird  furchtbar sein.

 

Von Walter K. Eichelburg

Wer etwa glaubt, dass die deutschen Banken das in irische Wackelbanken wie AIB gesteckte Geld wiedersehen werden, die französischen Banken das in griechischen oder sonstigen PIIGS-Banken oder Staaten steckende Geld oder östereichische Banken das an Ungarn, Rumänien oder die Ukraine verborgte Geld für 10-jährige Autokredite in Fremdwährung je wiedersehen werden, der irrt. Weder irische Hypothekensklaven noch der griechische Staat oder diese Leute mit den 10-jährigen Autokrediten in CHF in Osteuropa werden ihre Kredite in realem Wert mit Zins und Tilgung je voll zurückzahlen können. Vielleicht einen Bruchteil davon.


Daher werden die Banken und sonstigen Finanzhäuser im Westen, die diese Kredite weitergereicht haben, diese abschreiben müssen. Die Banken haben dieses Geld selbst wieder von ihren Sparern als Spareinlagen oder über Anleihen, die in Lebensversicherungen gelandet sind, geholt. Am Ende wird der Sparer, oder wie er in der Finanzbranche heisst, der „Retail-Investor“ zu Kasse gebeten. Wir nennen diese Leute: obrigkeitsgläubige Sparerschafe.


Man hat den Schafen nur noch nicht offiziell mitgeteilt, dass ihre Geld-Ersparnisse grossteils weg sind. Im Herbst 2008 nach der Lehman-Pleite wäre es schon fast soweit gewesen: der Run auf die Banken hat begonnen. Zuerst in Irland, dann Griechenland, dann Deutschland, Österreich.


Die betroffenen Regierungen waren in totaler Panik und wendeten das letzte Mittel an, um die Geldabhebungen zu stoppen: eine universelle staatliche Garantie für alle Spareinlagen.


Jetzt in 2010 sind die damaligen „Garanten“ dran, die Staaten. Griechenland war im Mai 2010 schon de fakto pleite, wurde aber durch einen riesigen Bailout gerettet. Derzeit ist Irland dran, besser gesagt die grösste Bank dort: Anglo Irish Bank ist vor dem Fall. Diesesmal muss der irische Staat wirkliches Geld rausrücken, um die Bank zu retten, was beabsichtigt ist. Laut neuesten Pressemeldungen wird das das irische Staatsdefizit für 2010 auf ca. 35% des BIP erhöhen – absoluter Rekord. Daher steigen die Zinsen auf irische Staatsanleihen bereits massiv.


Mit einem „Ableben“ des irischen Staates ist daher bald zu rechnen. Inzwischen hat Irland angekündigt, für 2010 keine Bond-Auktionen mehr abzuhalten. Die Frage ist, woher bekommt dieser Staat soviel Geld: vermutlich von der EZB, die es druckt. Ein Bailout Irlands durch andere Euro-Staaten wie bei Griechenland wurde nicht angekündigt. Also geht der Weg der „Rettung“ vorerst über die Inflation und Hyperinflation. Die Amis und Briten machen es auch so.


Diese Gelddruckerei geht natürlich so lange, bis die Flucht aus der Währung massiv einsetzt . Schweden musste etwa 1992 mit 500% Leitzins für einige Tage gegen diese Kapitalflucht halten, um seine Krone zu retten. Ausserdem muss dann im Staat brutal gespart werden.



Der Haircut kommt per Bankencrash, Abwertung oder Währungsreform:

Die hier aufgezählten Krisenbespiele waren alle recht lokal, doch diesesmal trifft es die Schwergewichte der Welt: USA, Japan, ganz Westeuropa, fast ganz Osteuropa, danach China, etc.
Es läuft auch immer gleich ab:

  • Zuerst werden die Sparer beruhigt, deren Einlagen „garantiert“
  • Geld wird gedruckt für Bankenrettungen, Konjunkturprogramme, etc.
  • Dann haut zuerst das Smart Money ab, dann das Big Money: die Währungskrise ist da
  • Die Währung stürzt ab, die Staatsanleihen crashen
  • Der IWF wird zu Hilfe gerufen oder sonstwo um „Rettungskredite“ gebettelt
  • Wenn diese Hilfe nicht gleich kommt, stürzt die Währung weiter ab, die Banken sind zu
  • Dann sind die Spareinlagen doch weg


In Teilen der Eurozone hat man sich etwas Besonderes für den Crash-Fall vorbereitet: die Einführung neuer, nationaler Währungen per Währungsreform. Im Mai 2010 standen wir am 7. und 14. schon zweimal kurz vor der Schliessung aller Banken. Damals wäre nur Deutschland mit seiner DM2 bereit gewesen, jetzt sind es mehr Staaten.


Aber das muss alles geheim bleiben, denn bei diesen Währungreformen wird nur ein kleiner Teil der Euros in die neuen Währungen umgetauscht, der Rest verfällt: das ist das Geld, das die Banken verliehen haben aber nicht mehr zurückbekommen werden. Der „Haircut“ bei den Sparern.


Die Wut der betrogenen Sparer


Diese Wut der belogenen, betrogenen und geschorenen Sparer-Schafe wird grenzenlos sein, und sich gegen alle richten, die derzeit „Oben“ sind, also Banker, Politiker, Medien, etc.


In Deutschland etwa wird derzeit die gesamte politische Klasse als Sündenbock für die betrogenen Sparer „hergerichtet“. Die Sarrazin-Sache wurde dazu von Bundesbank, Banken und anderen Elitegruppen inszeniert, um dann die Volkswut von sich selbst abzulenken. Diese politische Klasse ist so tollpatschig, dass sie sich als Zielscheibe für den Volkzorn geradezu herrichtet.


Anderswo wird man andere Sündenböcke finden, etwa die vielen Einwanderer aus islamischen Staaten, die sich hier in Europa inzwischen als neue Herren aufführen. Dorthin kann man auch die Wut der Sparer hinlenken, aber ob das die politische Klasse und die Banker verschonen wird?



Das Ende


Manche Autoren sagen, dass derzeit nicht nur ein Kontradieff-Zyklus zu Ende geht, sondern ein „Grand Supercycle“, der jeweils etwa 200..300 Jahre läuft – also eine ganze Zivilisation. Also sehen wir das Ende der westlichen Zivilisation? Die Umwälzungen werden gigantisch sein.
Wir werden sehen:

  • Das Ende das Papiergeldes (Fiat Money)
  • Das Ende der umfassenden, übergrossen Verschuldung
  • Das Ende der heutigen Papier-Scheinvermögen
  • Das Ende das übergrossen, sozialistischen Staates
  • Das Ende des umfassenden Wohlfahrtsstaates
  • Das Ende der globalen Dominanz von USA und europäischen Vasallen
  • Das Ende der heutigen, globalen Eliten wie Bilderberger, CFR, und andere
  • Das Ende der „Globalisierung“, in der Asien produziert, der Westen konsumiert und die Bosse kassieren
  • Das Ende von EU, Euro & co


Das alles steht uns in den nächsten Jahren bevor. Die „Zukunft“ wird viel ärmer, regionaler sein. Wie weit wir das bewältigen, hängt von uns selbst ab. Es wird nicht alles auf einen Schlag kommen, aber mit dem Crash von US-Dollar, Euro & co gewinnt die Transformation richtig Fahrt. Was wir in den letzten 3 Jahren der globalen Finanzkrise gesehen haben, war nur die „Vorspeise“.


Die Wut der betrogenen Sparer wird gigantisch sein, sobald sie feststellen, dass ihre Lebensersparnisse, die sie in „Papierversprechen“ hielten, weg sind. So werden lange Zeit kein solches Papier mehr angreifen und Schuldige suchen. Selbst wenn sie Schuldige dafür finden, wird es ihre Papierversprechen, auch genannt: Fonds, Lebensversicherungen, Spareinlagen nicht mehr zurückbringen, denn diese sind heute schon weg. Man hat es den Sparern nur noch nicht gesagt. Sie glauben es leider erst dann, wenn man es ihnen offiziell sagt.

www.hartgeld.com   ausführlicher Originalartikel als pdf

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