Die deutschen Industrieaufträge sind im September um 4% eingebrochen. Der größte Teil des Rückgangs ging auf die Bestellungen aus dem Ausland zurück, die um 6,6% nachgaben. Besonders deutlich war der Rückgang bei Aufträgen aus der Eurozone mit -13,3%.
von Thilo Heidrich, Postbank Research
Die deutschen Industrieaufträge sind im September um 4% im Vormonatsvergleich eingebrochen. Damit enttäuschten sie die Erwartungen eines leichten Anstiegs und machten das Plus von 3,5% aus dem Vormonat mehr als rückgängig. Die Vorjahresveränderungsrate fiel von 20,4% auf 14,0%.
Der größte Teil des Rückgangs ging auf die Bestellungen aus dem Ausland zurück, die um 6,6% nachgaben. Besonders deutlich war der Rückgang bei Aufträgen aus der Eurozone mit -13,3%. Allerdings wurde hier im August ein Plus von 13,8% verbucht, was das Ergebnis etwas relativiert. Dies gilt auch für die Investitionsgüteraufträge, die im September insgesamt um 4,5% nachgaben, im August jedoch um 7% gestiegen waren. Und auch hier war der Rückgang auf einen Einbruch aus dem EWU-Ausland zurückzuführen. Die Inlandsaufträge für Investitionsgüter stiegen sogar leicht an.
Während es bei den Investitionsgütern noch ein paar Lichtblicke gab, enttäuschten die Aufträge für Vorleistungsgüter auf ganzer Linie. Sie gaben um 3,8% nach, was sowohl auf geringere Orders aus dem Inland als auch aus dem Ausland zurückzuführen war. Außerdem handelte es sich hierbei nicht um einen negativen Rückprall, da die Aufträge für Zwischengüter im August lediglich um 0,3% gestiegen waren.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass der Auftragseinbruch im September vor allem auf gesunkene Bestellungen aus dem Ausland zurückzuführen war. Auch war das Ergebnis stark von negativen Rückpralleffekten auf gute August-Daten geprägt. Vor diesem Hintergrund halten wir das September-Ergebnis nicht für den Beginn eines Abwärtstrends. Vielmehr deuten die Daten darauf hin, dass die Industrie in den kommenden Monaten an Schwung verlieren wird, da sich die globale Konjunktur abkühlt.