Wegen eines drastisch gestiegenen Silberpreises kletterte der Wert der 10-Euro Silbermünze über nominal: Sie ist jetzt 10,18 Euro Wert. - Regierung versucht noch schnell alte Münzen in den Markt zu drücken. Ab 2011 geringerer Silbergehalt.
Ab 2011 wird der Edelmetallgehalt bei den 10-Euro-Gedenkmünzen deutlich reduziert. "Anpassung der technischen Parameter", heißt es lapidar in einer Pressemitteilung des Finanzministeriums.
Der Hintergrund: Der Silberpreis marschiert in Richtung Rekordstände, in Dollar stieg das Edelmetall gar auf ein 30-Jahreshoch. Dies führte nun dazu, dass die 10-Euro-Gedenkmünzen mehr wert sind als auf ihnen draufsteht: nämlich 10,18 Euro (per Schlusskurs Freitag). Ziemlich peinlich für die Regierung. Sie verkauft derzeit die Gedenkmünzen praktisch unter Preis. Die für dieses Jahr geplanten Münzverkäufe wurden schnell vorverlegt, bevor der Silberpreis weiterklettert. Die neuen Serien werden am 2011 bedeutetend weniger Silber enthalten.
Der Staat senkt den Silberanteil an der Legierung von 92,5 Prozent auf 62,5 Prozent, das edle Metall wird durch das unedle Kupfer ersetzt. Gleichzeitig wird das Gewicht der Münzen von 18 Gramm auf 16 Gramm reduziert. Die Silberlinge des Bundes enthalten dann nur noch zehn Gramm Edelmetall, eine Minderung um 39,9 Prozent.
Die Reduzierung "erfolgt vor dem Hintergrund des Anstiegs des Silberpreises", heißt es in der dürren Erklärung weiter. Zudem beeilt sich der Bund, die hell klimpernden Metallplättchen schnell unters Sammlervolk zu bringen. Eigentlich sollten die beiden aktuellen Gedenkprägungen "175 Jahre Eisenbahn" und "Alpine Ski WM 2011" erst Mitte und Ende November ausgegeben werden.
"Der Bund wollte die Silbermünzen noch schnell ausgeben, ehe der Materialwert über den Nennwert steigt", sagt Andreas Schikora, Geschäftsleiter der Staatlichen Münze Berlin. Die Alternative sei gewesen, die Münzen wieder einzuschmelzen. Aber das wäre mit Kosten verbunden gewesen.