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EUntergang

EU vor Untergang? EU-Ratschef Herman Van Rompuy hat die Mitgliedsstaaten zum Überlebenskampf aufgerufen. Ohne Euro gebe es keine Europäische Union. Brüssel schlägt Alarm.


Fliegt nun auseinander, was von Anfang an nicht zusammen passte? EU-Ratschef Herman Van Rompuy bläst zum letzten Gefecht: Wegen der Euro-Krise und des erbitterten Streits über einen Ausweg warnt der EU-Boss vor einem Untergang der EU. „Wir müssen alle zusammenarbeiten, um das Überleben der Eurozone zu sichern“, sagte der sonst so besonnene Belgier - und fügte hinzu: „Wenn die Eurozone nicht überlebt, wird die Europäische Union nicht überleben.“

Selten hat man den EU-Chef so panisch vernommen. Offenbar geht es nicht nur um den EURO, sondern um den Fortbestand der EU als Ganzes. Van Rompuys Untergangsalarm zielte nicht nur auf die Krise der Staatsfinanzen, sondern auf den Zusammenhalt unter den Euro-Partnern. Und darum scheint es mindestens so schlecht zu stehen wie um den Euro selbst, die Nerven liegen zunehmend blank, der Streit zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten eskaliert.  Schon Irland hatte Berlin vorgeworfen, durch das Pochen auf eine Gläubigerbeteiligung an künftigen Krisen die Märkte verunsichert zu haben. Am Montagabend griff der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou Bundeskanzlerin Angela Merkel direkt an. Sie habe mit ihren Kommentaren „die Spirale verschärft“.

Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) verlor zwischendurch die Fassung. wegen der scharfen Töne aus Athen. Der Minister reagierte am Dienstag wütend. Nach den Äußerungen habe er „mit allem Respekt“ gedacht: „Griechenland erfährt ja viel europäische und deutsche Solidarität. Aber Solidarität ist doch keine Einbahnstraße.“ Das solle man auch in Athen nicht vergessen. Griechenland wird seit dem Frühjahr mit einem milliardenschweren Rettungspaket vor der Pleite bewahrt, und Deutschland ist der größte Garantiegeber.

Unterdessen macht sich bei den Unterstützerländern für Griechenland immer mehr Widerstand breit. Österreich will seine Dezember-Tranche an der Griechenland-Hilfe erst dann freigeben, wenn die Regierung ihre Konsolidierungsbemühungen noch weiter verstärket. Die Einnahmen Athens liegen derzeit nicht ganz im Soll. „Wenn Griechenland die Vorgaben erfüllt, dann überweisen wir. Wenn nicht, dann bitte ich um Korrektur“, sagte Finanzchef Pröll in Brüssel. Sollte Wien seine Drohung ernst machen, dann könnte sich die Krise noch weiter zuspitzen.

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