Nobelpreisträger Yunus fordert Regulierung der Mikrokredite. In jüngster Zeit hatten sich in Indien mehrere Kundinnen kommerzieller Kreditverleiher das Leben genommen, weil sie ihre Kredite nicht zurück zahlen konnten.
Eine stärkere Regulierung von Mikrokrediten fordert Nobelpreisträger Muhammad Yunus. In einem Interview mit der ZEIT wehrt sich Yunus gegen Kopien seiner Grameen-Bank und verurteilt Organisationen, die beim Geldverleih an Arme vor allem Gewinn erzielen wollen. "Viele missbrauchen die Idee. Sie nehmen sie, um damit möglichst viel Geld zu verdienen", sagte Yunus: "Das ist verkehrt! Verurteilt das! ... Das hat rein gar nichts mit meiner Idee zu tun." Die von ihm gegründete Grameen-Bank, die als erste in Bangladesch Kleinkredite an arme Frauen verlieh, sei ein soziales Unternehmen. "Es hat nicht zum Ziel, Gewinn zu machen. Es soll Menschen helfen."
In jüngster Zeit hatten sich in Indien mehrere Kundinnen kommerzieller Kreditverleiher das Leben genommen, weil sie ihre Kredite nicht zurück zahlen konnten. Dort fehle es an staatlicher Aufsicht und den nötigen Gesetzen, sagte Yunus und forderte bessere Regulierungen. Zugleich verteidigte Yunus aber die Grundidee der Mikrokredite. Er plädierte dafür, auch in anderen Geschäftsfeldern solche "soziale Unternehmen" zu gründen.