AKTUELLE PRESSE  |  WIRTSCHAFT  |  POLITIK  |  BÖRSE  |  GOLD  |  KRYPTO  |  ETC  |  WITZIGES

NEU - Unser Börsen-Club: Die Top Aktien 2024! KI, Uran, Gold. Jetzt 800 Euro Vorteile sichern.

Die Märkte sind Irland

Fehlschlag: Irland-Stützung kann die Anleger (noch) nicht beruhigen. Euro schwächer. - Einschlag: Portugals Opposition bezichtigt die Regierung der Datenmanipulation. - Ausschlag:  AAA-Rentenmärkte tendieren zur Abwechslung mal fester.

 

Von Kornelius Purps, UniCredit Research 

"Die Schweden sind keine Holländer – das hat man genau gesehen." Kaiser Franz Beckenbauer hat in Geographie aufgepasst. Genau so wie Thomas König, seines Zeichens Sportreporter bei ORF: "Brasilianer waren sie noch nie, die Griechen." Paul Breitner wiederum zweifelt diese Theorien an: "Sie sollen nicht glauben, dass sie Brasilianer sind, nur weil sie aus Brasilien kommen." Gegen derlei Bedenken hilft ja vielleicht der aktuelle Erdkunde-Leistungskurs in den Medien: "Spanien ist nicht Griechenland" (spanische Finanzministerin). "Portugal ist nicht Griechenland" (The Economist). "Griechenland ist nicht Irland" (griechischer Finanzminister). "Spanien ist weder Irland noch Portugal" (spanische Finanzministerin). "Weder Spanien noch Portugal sind Irland" (OECD Generalsekretär). Aber die Evolution schreitet voran: "Das nächste Irland heißt Portugal" (Handelsblatt, heute).

Es geht aber auch mit weniger semantischen Schnörkeleien: "Iren = Griechen = pleite" (Jochen F., Anleihenexperte bei einem Anlageexperten, vor vier Wochen in der FTD). Tatsache ist: Alle zitierten Länder sind Mitgliedsstaaten der Europäischen Währungsunion, alle Staaten haben gegenüber Deutschland einen festen Wechselkurs, und alle Staaten haben Haushaltsprobleme. Woher dieser Probleme rühren – da gibt es freilich erhebliche nationale Unterschiede ("Defizit ist nicht gleich Defizit"): Über-die-Verhältnisse-leben und Keine-Kontrolle-über-Statistiken sind die Ursachen in Griechenland. Exzessive Immobilienkreditvergabe ist der Hauptgrund in Irland. Strukturschwache Volkswirtschaft ist die Ursache in Portugal. Geplatzte Immobilienblase und hohe Arbeitslosigkeit ist es in Spanien.

Welches auch immer die Ursachen der Haushaltsprobleme sind, am Ende entscheidet eine einzige Zahl über Rettung oder nicht: Die Kapitalmarktrendite. Bis 5% ist alles in Butter. Zwischen 5% und 7% ist's kritisch, weil zu solchen Zinssätzen eine nachhaltige Budgetkonsolidierung kaum zu bewerkstelligen ist. Alles, was darüber zu zahlen ist, macht einen Anruf beim Rettungsschirm der EWU nahezu unausweichlich. Und diesen Marktgesetzen müssen sich alle Länder stellen, da gilt "Griechenland ist Irland ist Portugal ist Spanien" ("…ist Deutschland ist Brasilien…").

Es bestehen nur noch wenig Zweifel, dass sich Irland in den kommenden Tagen mit den anderen Staaten der EWU und dem IWF auf ein Kreditpaket einigt. Zwischen 15 und 40 Mrd. Euro werden für die Banken benötigt, etwa 60 Mrd. Euro, um den Staat für rund drei Jahre vom Kapitalmarkt zu nehmen. Kreditbedingung wird eine umfassende Restrukturierung des Bankensektors und – selbstredend – eine zügige Reduzierung des Haushaltsdefizits sein (Ziel: 3% Maastricht-Kriterium wird im Jahr 2014 erfüllt). Die öffentliche Diskussion ereifert sich jedoch fast ausschließlich am niedrigen irischen Unternehmenssteuersatz von 12,5%. Bildete dieser nicht eben noch das Rückgrat der irischen Prosperität der vergangenen 20, 30 Jahre? Wurde "das irische Modell" nicht stets über seinen eigenen grünen Klee gelobt? Der Ton verschärft sich: "Ein so exzessives Steuerdumping wie in Irland kann es in einer Währungsunion nicht geben", wird Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker heute zitiert. Wahrscheinlich wird dieser Steuersatz am Ende um einen Prozent angehoben. Juncker, Merkel & Co. wahren ihr Gesicht und Kritiker sehen das irische Eiland im Atlantik versinken. "Der Atlantik ist nicht der Pazifik."

In Irland wird es Ende Januar vorgezogene Neuwahlen geben. Moody's kündigte wegen der von den Banken auf den Staat übertragenen Verbindlichkeiten ein "multi-notch downgrade" an. Die irische Opposition unterstellt EWU und IWF "Differenzen" über das weitere Vorgehen. Die portugiesische Opposition unterstellt der Regierung, die Schuldenzahlen zu manipulieren. Nein, die Nachrichtenlage war gestern nicht wirklich gut. Entsprechend müssen wir konstatieren, dass die Ankündigung des Stützungspakets für Irland (bisher) zu keinerlei Marktberuhigung geführt hat. Im Gegenteil: Der Euro fällt (EUR-USD um 2½ Big Figures), die Peripherie-Renditen weiten sich aus. In der AAA-Welt setzen die Renditen ihren seit QE2 vorgeführten Eiertanz fort. Ablenkung finden wir im heutigen Datenkalender (GfK, PMI, US BIP, FOMC Minutes). Trend bestimmend werden diese Informationen jedoch nicht sein. Denn: "Die Märkte sind Irland." Oder Portugal?

Wissen macht reich:  Vertrauliche Börsen-News im MM-Club

Neue Videos:

Marlene Dietrich in "Der blaue Engel" - 1. deutscher Tonfilm: YouTube

Börse 24h
Börsen News

Mein bestes Börsenbuch:

BITCOIN LIVE

Bitcoin + Ethereum sicher kaufen Bitcoin.de
Bitcoin News
Spenden an MMnews
BTC:
bc1qwfruyent833vud6vmyhdp2t2ejnftjveutawec

BCH:
qpusq6m24npccrghf9u9lcnyd0lefvzsr5mh8tkma7 Ethereum:
0x2aa493aAb162f59F03cc74f99cF82d3799eF4CCC

DEXWEB - We Pursue Visions

 

Net-Tipps
Top Videos
Videos: Relax-Kanal

Kleinanzeigen:

Italien Spitzen-Balsamico
Original, der Beste, 25 Jahre
https://balsamico.shop/de/

 

WERBEN auf MMnews

 

Aktuelle Presse

Unionsfraktionsvize Jens Spahn (CDU) bietet der Koalition aus SPD und Grünen an, noch über die Abschaffung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes im Bundestag zu einer Entscheidung zu kommen. "Wir [ ... ]

Der frisch wiedergewählte CDU-Fraktionsvorsitzende im Düsseldorfer Landtag, Thorsten Schick, hat Forderungen der NRW-Sozialdemokraten nach einem Staatseinstieg bei Thyssenkrupp eine Absage erteilt. "Wir [ ... ]

FDP-Chef Christian Lindner hat SPD und Grüne aufgefordert, das noch zu Ampel-Zeiten vereinbarte Steuerfortentwicklungsgesetz dem Bundestag rasch noch in diesem Jahr zur Abstimmung vorzulegen. Die [ ... ]

Faeser mahnt zu

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mahnt angesichts einer "abstrakt hohen Gefährdungslage" bei Weihnachtsmarktbesuchen zu Wachsamkeit. "Konkrete Gefährdungshinweise liegen den Sicherheitsbehörden [ ... ]

NRW-Justizminister will neue Regeln für frühzeitigen Straferlass

Bei der Justizministerkonferenz in Berlin will Nordrhein-Westfalens Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) zu einer gemeinsamen Länderposition für frühzeitigen Straferlass kommen. Hintergrund [ ... ]

Angesichts immer neuer Forderungen nach Abschaffung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) plädiert Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) für eine umfassende Reform des Gesetzes. Der "Bild" [ ... ]

Beim Bundeskriminalamt (BKA) sind im vergangenen Jahr 180.300 Hinweise auf kinderpornografische Inhalte eingegangen. Rund 89.350 davon enthielten strafbare Handlungen, schreibt die "Bild" unter Berufung [ ... ]

Haftungsausschluss

Diese Internet-Präsenz wurde sorgfältig erarbeitet. Der Herausgeber übernimmt für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den aufgeführten Informationen, Empfehlungen oder Hinweisen resultieren, keine Haftung. Der Inhalt dieser Homepage ist ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt. Die Informationen sind keine Anlageempfehlungen und stellen in keiner Weise einen Ersatz für professionelle Beratung durch Fachleute dar. Bei Investitionsentscheidungen wenden Sie sich bitte an Ihre Bank, Ihren Vermögensberater oder sonstige zertifizierte Experten.


Für Schäden oder Unannehmlichkeiten, die durch den Gebrauch oder Missbrauch dieser Informationen entstehen, kann der Herausgeber nicht - weder direkt noch indirekt - zur Verantwortung gezogen werden. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen auf seiner Internet-Präsenz.

 

Vorsorglicher Hinweis zu Aussagen über künftige Entwicklungen
Die auf dieser Website zum Ausdruck gebrachten Einschätzungen geben subjektive Meinungen zum Zeitpunkt der Publikation wider und stellen keine anlagebezogene, rechtliche, steuerliche oder betriebswirtschaftliche Empfehlung allgemeiner oder spezifischer Natur dar.

Aufgrund ihrer Art beinhalten Aussagen über künftige Entwicklungen allgemeine und spezifische Risiken und Ungewissheiten; und es besteht die Gefahr, dass Vorhersagen, Prognosen, Projektionen und Ergebnisse, die in zukunftsgerichteten Aussagen beschrieben oder impliziert sind, nicht eintreffen. Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass mehrere wichtige Faktoren dazu führen können, dass die Ergebnisse wesentlich von den Plänen, Zielen, Erwartungen, Einschätzungen und Absichten abweichen, die in solchen Aussagen erwähnt sind. Zu diesen Faktoren zählen

(1) Markt- und Zinssatzschwankungen,

(2) die globale Wirtschaftsentwicklung,

(3) die Auswirkungen und Änderungen der fiskalen, monetären, kommerziellen und steuerlichen Politik sowie Währungsschwankungen,

(4) politische und soziale Entwicklungen, einschliesslich Krieg, öffentliche Unruhen, terroristische Aktivitäten,

(5) die Möglichkeit von Devisenkontrollen, Enteignung, Verstaatlichung oder Beschlagnahmung von Vermögenswerten,

(6) die Fähigkeit, genügend Liquidität zu halten, und der Zugang zu den Kapitalmärkten,

(7) operative Faktoren wie Systemfehler, menschliches Versagen,

(8) die Auswirkungen der Änderungen von Gesetzen, Verordnungen oder Rechnungslegungsvorschriften oder -methoden,

Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass die oben stehende Liste der wesentlichen Faktoren nicht abschliessend ist.

Weiterverbreitung von Artikeln nur zitatweise mit Link und deutlicher Quellenangabe gestattet.

 

© 2023 MMnews.de

Please publish modules in offcanvas position.