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Sinn: Irland nicht schlimm

Hans Werner Sinn: Die Irland-Krise ist nicht so schlimm wie getan wird. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Irland-Krise orchestriert wird“. Griechenland und Portugal in zehn Jahren nicht mehr im Euro.


Der Präsident des Ifo-Instituts, Hans Werner Sinn, gibt im Gespräch mit der Tageszeitung  „Die Welt“ (Freitagausgabe) Entwarnung: Die Irland-Krise sei nicht so bedrohlich, wie sie dargestellt werde. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Irland-Krise orchestriert wird“, sagte Sinn gegenüber der „Welt“. „Die Lage ist überhaupt nicht so schlimm, wie getan wird.“ Der Top-Ökonom verweist darauf, dass die Probleme der deutschen Banken überdramatisiert würden: „Es wird immer von 130 Milliarden Euro geredet; so hoch seien die Forderungen der deutschen Banken, die angeblich gefährdet sind. Davon sind aber 100 Milliarden Euro Forderungen der Banken gegenüber ihren eigenen Zweckgesellschaften, die in Irland sitzen. Die haben ihr Geld in der weiten Welt investiert und mit den irischen Problemen gar nichts zu tun.“

Sinn glaubt außerdem, dass Irland in der Lage ist, seine Haushaltsprobleme aus eigener Kraft zu lösen. „Irland hat eine starke Wirtschaft. Die irische Wirtschaftsleistung pro Kopf ist fast 20 Prozent höher als die deutsche; selbst jetzt, nachdem die irische Wirtschaft eingebrochen ist.“ Sinn empfiehlt in der „Welt“ deshalb der irischen Regierung die Steuersätze zu erhöhen: „Hätten sie unsere Abgabenquote, die immerhin um elf Prozentpunkte höher ist, würden sie im Geld schwimmen. Sie hätten jedes Jahr 17 Milliarden Euro mehr im Staatssäckel.“

Sinn geht davon aus, dass die Schuldenprobleme den Euro-Raum nachhaltig verändern werden: „Es wird den Euro in zehn Jahren noch geben“, sagt Sinn in der „Welt“. „Ich vermute, dass Griechenland nicht mehr dabei sein wird. Ob Portugal noch dabei sein wird, weiß ich nicht.“

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