Der ehemalige Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Hans-Olaf Henkel: Nur mit Aufteilung des Euro kann Schuldenkrise gemeistert werden. Zu ihr sollten Länder wie die Benelux-Staaten, Österreich und Finnland gehören. „Nord-Euro“ und „Süd-Euro“ oder „Euro-Mark“ und „Euro-Franc“.
Der ehemalige Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Hans-Olaf Henkel, plädiert dafür, angesichts der Schuldenkrise den Euro in zwei Währungen aufzuteilen. In einem Beitrag für das Nachrichtenmagazin FOCUS schrieb Henkel, zur Rettung der Europäischen Gemeinschaft schlage er vor, eine von Deutschland angeführte nördliche Euro-Gruppe zu bilden. Zu ihr sollten Länder wie die Benelux-Staaten, Österreich und Finnland gehören. Hier würde das „Festhalten an Geldwertstabilität und Haushaltsdisziplin“ durch den harten Nord-Euro repräsentiert.
Auf der anderen Seite soll laut Henkel eine Gruppe stehen, die sich aus den „Olivenländern“ unter Frankreichs Führung zusammensetzt und Länder wie Spanien, Italien, Griechenland, Portugal vereinige. In dieser Gruppe entspräche die weiche Euro-Variante der „Ausgabenfreude und dem währungstechnischen Improvisationstalent“ dieser Länder. Als Namen für die Währungen schlug Henkel „Nord-Euro“ und „Süd-Euro“ oder „Euro-Mark“ und „Euro-Franc“ vor.
Nur so könnten Länder wie Griechenland oder Portugal die Schuldenkrise meistern, argumentierte der ehemalige IBM-Manager. Durch die Einführung eines eigenen Euro würden diese Länder in die Lage versetzt, Inflation in Kauf zu nehmen, um die eigene Wirtschaft am Laufen zu halten.
In dem FOCUS-Beitrag attackierte Henkel die Bundesregierung unter Angela Merkel (CDU). Die Einführung des Euro-Rettungsschirmes nannte er eine „Nacht-und-Nebelaktion“. Henkel warf der Bundeskanzlerin den Bruch von Verträgen und Abmachungen früherer Regierungen vor sowie einen massiven Verstoß gegen Gesetze. Er bezeichne dieses Vorgehen als „Putsch“.