Klimawandel lässt laut Experten Sahara ergrünen und Bergwälder wachsen. „Die Niederschläge nehmen zu, die Wüste geht vielerorts zurück“. - In ein paar hundert Jahren könnte die Sahra wieder ergrünen und so aussehen wie ein kenianischer Nationalpark.
Der Klimawandel führt nach Ansicht von Experten nicht zu einer Ausdehnung der Sahara, sondern lässt die größte Trockenwüste der Welt schrumpfen. „Die Niederschläge nehmen zu, die Wüste geht vielerorts zurück“, sagt der Geoarchäologe Stefan Kröpelin von der Universität Köln dem Nachrichtenmagazin FOCUS. „Am Südrand der Sahara dringt die Vegetation seit Ende der 1980er-Jahre in weiten Bereichen nach Norden vor.“ US-Studien anhand von Satellitenfotos bestätigen die Langzeitbeobachtungen Kröpelins, der seit mehr als 30 Jahren in der Region forscht.
Vor 6000 Jahren war die Sahara ein fruchtbares Gebiet. Sinkende Temperaturen ließen dann die feuchten Sommermonsune schwächer werden, der Norden Afrikas trocknete aus. Nun scheint sich der Trend umzukehren. „Die globale Erwärmung zeigt hier eine segensreiche Wirkung“, urteilte Kröpelin in FOCUS. „Wenn sie weiter fortschreitet, könnte die Sahara in ein paar hundert Jahren wieder ergrünen und so aussehen wie ein kenianischer Nationalpark.“
Auch viele Wälder in kalten und hohen Lagen profitieren vom Klimawandel. Peter Bebi von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft sagte FOCUS: „In den Alpen wandert die Baumgrenze langsam nach oben, die Bestände werden dichter.“ Im menschenleeren nördlichen Ural zeigten sich die klimabedingten Veränderungen besonders deutlich: „Wo es vor 40 Jahren noch offene Tundra gab, kommen heute junge Wälder auf.“