Starökonom warnt vor griechischen Verhältnissen in den USA. Barry Eichengreen befürchtet Dollar-Crash und dramatische Schuldenkrise. „Amerika bleiben höchstens fünf Jahre, eher sogar weniger".
Der renommierte Währungsexperte Barry Eichengreen hat vor einem Dollar-Crash und einer dramatischen Schuldenkrise in den USA gewarnt. „Amerika bleiben höchstens fünf Jahre, eher sogar weniger, um seinen Haushalt in Ordnung zu bringen – sonst werden die Finanzmärkte die USA ins Visier nehmen wie Griechenland“, warnte der Berkeley-Professor in einem Interview mit der Financial Times Deutschland (Montagsausgabe).
In seinem am vergangenen Freitag in den USA veröffentlichten neuen Buch „Exorbitant Privilege“ prophezeit der Finanzexperte zudem das Ende des Dollars als alleinige internationale Leitwährung. „Mit dem sinkenden ökonomischen Gewicht der USA steuert die Welt auf ein System mit mehreren internationalen Leitwährungen zu“, sagte Eichengreen der FTD. Das sei historisch durchaus nicht ungewöhnlich. „Es dürfte sogar ein stabileres internationales Finanzsystem mit sich bringen – doch die Frage ist, wie die Welt dorthin kommt.“ Bedingung für einen gelungenen Übergang zu einem neuen Weltwährungssystem sei, dass die USA ihr massives Budgetdefizit in den Griff bekommen.