Seit 1971 hat das Papiergeld mit dem Namen „U.S. Dollar“ gegenüber dem echten Geld (Gold) 97.5% an Wert verloren. Als Nixon 1971 die Golddeckung des Dollar aufhob, wurden die meisten Währungen der Welt durch grob fahrlässige Regierungen zerstört.
von Egon von Greyerz
Die Hyperinflation läuft...
Übermäßiges Gelddrucken führt immer zu zusammenbrechenden Währungen, was wiederum zu sprunghaft steigenden Preisen und schließlich zu einer Hyperinflation führt. So lässt sich in einfachen Worten erklären, wie jede Hyperinflation in der Geschichte ablief. Wenn es zudem noch ein mangelhaftes Angebot an Nahrung, Energie und Rohstoffen gibt, wird der Prozess nur noch beschleunigt.
Es gibt zur Zeit einige Indikatoren für ausuferndes Gelddrucken und einen unmittelbar bevorstehenden Beginn einer Hyperinflation:
1. Die Haushaltslöcher vieler wichtiger Wirtschaften wachsen alarmierend schnell.
2. Rohstoffpreise erzielen Allzeithochs.
3. Die Zinsen für langfristige Anlagen sinken.
4. Die meisten Währungen verlieren an Wert.
5. Edelmetalle sind auf einem Höchststand gegenüber den meisten Währungen.
Die Haushaltslöcher
Trotz sinkender Steuereinnahmen klettern die Staatsausgaben vieler Länder, insbesondere die europäische Südschiene und Großbritannien, immer weiter. James Turk hat auf seiner Seite fgmr.com zwei anschauliche Graphen für die U.S.A. und Großbritannien veröffentlicht. Sie zeigen, wie schwerwiegend das Problem der Haushalte in beiden Ländern ist.
U.S.A. und Großbritannien auf dem Weg in die Pleite
Die Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien werden wohl zuerst die Hyperinflation zu spüren bekommen. Beide Staaten werden 2011 in beachtliche Schwierigkeiten kommen. Aber auch andere Länder haben Schuldniveaus erreicht, die nie wieder mit normalen Geld beglichen werden können.
Statistiken gefälscht
Während die meisten Wirtschaften die Inflation offiziell mit 1-3% angeben, steigen die Realpreise für Nahrung und Energie drastisch. Die US-Regierung, die scheinbar keine Energie verbraucht und nichts isst, hat kürzlich den zwölfmonatigen angepassten Verbraucherpreis-Index (ohne Energie und Nahrung) mit glänzenden 0,8% pro Jahr veröffentlicht. Während die meisten Menschen mit steigenden Lebenskosten kämpfen, manipuliert die Regierung weiter am Markt und an Zahlen. Die Lügen und die Statistiken der U.S.-Regierung halten uns zum Narren!
Zinsen für langfristige Wertpapiere
Auch wenn die Staatsanleihen der U.S.A. vollkommen wertlos sind, haben die Investoren mehr als je zuvor kaum verzinst gekauft und ertrinken jetzt förmlich in den Anleihen. Schon seit Langem haben wir gesagt, dass der amerikanische Bondmarkt die größte Finanzblase in unserer Geschichte ist. Wie wir damals vorausgesagt haben, ist der Markt im Januar 2009 ins Bodenlose gefallen (steigende Kurse). Die 14-monatige Korrekturbewegung endete dann im August diesen Jahres. Seither stiegen die zehn- und dreißigjährigen Anleihen um ein ganzes Prozent. Endlich scheinen also Investoren aufzuwachen und das große Risiko der Staatsanleihen zu erkennen und ihm mit Verkauf begegnen. Wir erwarten, dass die Verzinsung für beide Arten von Bundesschatzbriefen 2011 weiter ansteigt und in den nächsten Jahren zweistellige Werte annehmen wird.
Zinsen werden stark steigen
Auch wenn die jetzigen Zinsen minimal erscheinen, haben sowohl Staaten als auch Privatpersonen große Probleme diese zu bedienen. Wenn die Zinsen aber erst einmal bei 12-15% angekommen sind, wird gar niemand mehr in der Lage sein, die Schulden mit konventionellem Geld zu begleichen. Dabei darf man natürlich die wachsende Staatsverschuldung der meisten Staaten nicht vergessen. Die U.S. Verschuldung liegt beispielsweise schon jetzt bei $14 Billionen. Es ist anzunehmen, dass in den unmittelbar nächsten Jahren die $20 Billionen-Marke geknackt wird und wahrscheinlich noch viel höhere Schuldniveaus erreicht werden. Dann werden die Zinskosten die Steuereinnahmen mindestens um das Zweifache überragen. Man würde hier annehmen, dass die Regierung weiß, wohin ihre fatale Politik führt. Doch sie schreiten weiterhin unbeirrt in den Abgrund und vergrößern das Haushaltsloch durch sinkende Steuern und steigende Ausgaben. Wo leben die eigentlich? Es ist selbstverständlich, dass sie ihr Desaster nicht bereinigen werden müssen, da die aktuelle Regierung nicht länger als eine Legislaturperiode an der Macht sein wird.
Fallende Währungen
Seit 1971 hat das Papiergeld mit dem Namen „U.S. Dollar“ gegenüber dem echten Geld (Gold) 97.5% an Wert verloren. Als Nixon 1971 die Golddeckung des Dollar aufhob, wurden die meisten Währungen der Welt durch grob fahrlässige Regierungen zerstört. Nixon hätte nicht wegen der Watergate-Affäre in Frage gestellt werden sollen, sondern viel mehr angeklagt und gefangen genommen werden sollen, da er das Weltwährungssystem zerstört hat. Gleichzeitig zur Abschaffung der Golddeckung entwickelte sich das Bankensystem zunehmend in ein labiles Gebilde mit Banken, die ein Vielfaches ihre Einlagen verliehen. Alles trug dazu bei, die Preise für Anlagegüter zu unhaltbaren Preisen hochzutreiben.
Es gibt die generelle Tendenz aller Währungen gegenüber dem Gold zu fallen – nur fallen einige schneller als andere. Zum Beispiel verlor der Dollar gegenüber dem Schweizer Franken 78% seit 1972. Im selben Zeitraum verlor das Britische Pfund 85% gegenüber der Schweizer Währung. Beide Währungen befinden sich nun auf historischen Tiefstständen gegenüber dem Franken. Dennoch ist dieser nur gegenüber schwachem Papiergeld stark. Im Verhältnis zu realem Geld (Gold) hat er seit 1972 ungefähr 87% an Wert verloren.
Dollarabwertung wird sich 2011 weiter beschleunigen
Als eine logische Konsequenz aus der vermehrten Gelddruckerei werden alle Papierwährungen in den nächsten Jahren schlagartig fallen. Deshalb sollten alle Papierwährungen – insbesondere der Dollar, Euro und das Pfund – gemieden werden.
Edelmetalle werden in die Höhe schießen
In den letzten 40 Jahren ist Gold gegenüber dem Dollar um das ca. 40-fache gestiegen und in den letzten elf Jahren um das ca. 6-fache. Nur sehr wenige Investoren sind seit dem Goldtief von 1999 bei $250 auf der Goldrakete. Weniger als 1% der weltweiten Anlagen sind in Gold und in Goldzertifikaten investiert. Jedoch betrug dieser Wert zwischen 1920 und 1980 ungefähr 25%.
Gold wird ausverkauft
Der starke Anstieg des Goldpreises in den letzten elf Jahren hat nur wenige mitspielende Investoren. Die Zwickmühle besteht aber darin, dass nicht genug Gold für die steigende Nachfrage vorhanden ist. In vorhergehenden Artikeln haben wir mehrfach einen Goldpreis zwischen $6,000 und $10,000 für die nächsten Jahre vorhergesagt (siehe den Artikel „Gold entering a virtuous circle“). Wie wir es schon damals erklärten, sind das realistische Kursziele ohne hyperinflationäre Einflüsse.
Gold wird 2011 stark steigen
Wenn wir jetzt die hohe Wahrscheinlichkeit einer Hyperinflation in der U.S.A., Großbritannien und vielen europäischen Staaten in die Evaluierung des Goldpreises einbeziehen, ist das $6,000 bis $10,000 Kursziel viel zu niedrig. Leider können wir aber nicht abschätzen, wie viel Papiergeld die Regierungen in naher Zukunft drucken werden. In der Weimarer Republik war Gold zwischenzeitlich 100 Billionen DM wert. Es sei jedoch daran erinnert, dass die Preise für Edelmetalle in hyperinflationären Währungen belanglos sind.
Viel essentieller ist das Wissen um den Erhalt der Kaufkraft durch physisches Gold (und Silber). Die zukünftige Preisentwicklung des Gold ist von untergeordneter Bedeutung. Das wichtigste ist also physisches Gold (außerhalb des Bankensystems gelagert) als Mittel der Werterhaltung zu sehen. Es wird den Wert sowohl bei einem deflationären als auch hyperinflationärem Zusammenbruch bewahren.
Durch alle Zeit hindurch hat Gold die Besitzer gegen Katastrophen geschützt – dieses Mal wird der physische Goldbesitz aber zum absoluten Muss um die finanzielle Existenz eines Jeden zu sichern.