Euro-Rettungsfonds könnte mit Bareinlagen gestärkt werden. AAA-geratete Euro-Staaten drängen schlechter bewertete zu mehr Engagement. Diese sollen den Fonds mit Bareinlagen ausstatten.
Die sechs wichtigsten Geldgeber des Euro-Rettungsfonds EFSF verlangen ein stärkeres Engagement derjenigen Euro-Länder, die nicht über ein „AAA“-Rating bei ihren Staatsschulden verfügen. Nach Informationen der Financial Times Deutschland (Freitagsausgabe) wird diskutiert, dass Staaten wie Italien, Spanien und Belgien eine Bareinlage an den Fonds zahlen.
Hintergrund ist das Vorhaben der Finanzminister der Eurozone, den Spielraum des Fonds zu erhöhen. Eine größere Barreserve würde dessen Ausleihekapazität stärken. Bei der Gründung des Fonds im Mai 2010 war ein Volumen von 440 Mrd. Euro versprochen worden. Tatsächlich kann der Fonds aber nur rund 250 Mrd. Euro Kredite an in Schwierigkeiten geratene Staaten geben, um sein Spitzenrating „AAA“ zu sichern.
Der einfachste Weg, auf 440 Mrd. Euro zu kommen, wäre die Erhöhung der von den Euro-Staaten gegebenen Garantien. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble hatte dies nach der Sitzung der Eurogruppe Anfang der Woche nicht mehr ausgeschlossen. „Für die Märkte zählen aber nur die Garantien aus den AAA-Staaten. Die anderen Garantien sind praktisch wertlos“, hieß es in Kreisen der Euro-Finanzminister. Eine Bareinlage dagegen könne dem Fonds helfen. Die sechs mit „AAA“ eingestuften Staaten Deutschland, Frankreich, Niederlande, Österreich, Finnland und Luxemburg hatten sich am Montag zu einer getrennten Sitzung getroffen. Schäuble hatte danach erklärt, die sechs Länder könnten die Euro-Probleme nicht alleine lösen.