Pimco-Chef warnt vor weltweiter Inflation. „Wenn es hart auf hart kommt, werden die USA den Inflationsweg nehmen“. Plädoyer für Schuldenschnitt Griechenlands.
Mohamed El-Erian, der Chef des weltgrößten Anleihe-Investors Pimco, warnt davor, dass die USA „die ganze Welt inflationieren“ werden. Um ihre hohe Schuldenlast zu reduzieren, würde Amerika eine höhere Inflation in Kauf nehmen. „Wenn es hart auf hart kommt, werden die USA den Inflationsweg nehmen“, sagte der einflussreiche Fondsmanager in einem Gespräch mit dem Hamburger Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL.
Die Unmenge an Liquidität, die gerade über der amerikanischen Wirtschaft ausgeschüttet werde, spritze nach allen Seiten, bis in die Entwicklungsländer. Die USA müssten sich auf „dauerhaft schwaches Wachstum, hohe Arbeitslosigkeit und eine Neuausrichtung der Weltwirtschaft“ einrichten.
El-Erian plädierte gleichzeitig für einen dramatischen Schuldenschnitt in Griechenland. „Die Schulden sollten unter 90 Prozent des Bruttoinlandsprodukts fallen“, sagte der Pimco-Chef. Nur wenn die Europäer die griechischen Schulden von aktuell 140 auf 90 Prozent reduzieren, könnten die Griechen ihrer Schuldenfalle entkommen.
Ihr aktuelles Sparprogramm werde das Wirtschaftswachstum ersticken und die Arbeitslosigkeit erhöhen, meinte der Fondsmanager: „Das kann die Bevölkerung nicht durchhalten.“ Erst wenn die Wirtschaft wieder dauerhaft wachsen könne, würden die internationalen Investoren zurückkehren. Dafür könnte Griechenland „auch eine Auszeit vom Euro nehmen und dann auf einem wettbewerbsfähigeren Niveau wieder einsteigen“.