Der Finanzexperte der FDP-Bundestagfraktion, Frank Schäffler, ist dagegen, dass der Wirtschaftsberater von Kanzlerin Angela Merkel, Jens Weidmann, neuer Bundesbank-Präsident werden soll. "Ich halte es für problematisch, dass jemand aus dem Kanzleramt direkt auf den Präsidentenstuhl der Bundesbank wechselt", sagte Schäffler Handelsblatt Online. "Das halte ich mit der politischen Unabhängigkeit des Amtes nicht vereinbar."
Dass Bundeskanzlerin Angela Merkel ihren Wirtschaftsberater Jens Weidmann möglicherweise an die Spitze der Bundesbank ziehen lässt, stößt auch auf massive Kritik bei den Grünen. „Ausgerechnet, wo es um die Unabhängigkeit der Währungspolitik geht, rückt die Kanzlerin Deutschland in ein schlechtes Licht“, sagte die Finanzexpertin und Mittelstandsbeauftragte der Grünen-Bundestagfraktion, Christine Scheel, Handelsblatt Online. „Die Rolle Deutschlands in Europa wird damit unglaubwürdiger.“ Trotz der anerkannten Kompetenz Weidmanns, „schadet eine solche zeitliche und persönliche Nähe dem wichtigen Unabhängigkeitsgedanken der Bundesbank“, betonte die Grünen-Politikerin.
Medienberichten zufolge soll das Bundeskabinett am Mittwoch die Personalie Weidmann beschließen.