Schäffler (FDP) will Gold als Pfand für 300 Milliarden Euro Kredit der Bundesbank an EU: „Angesichts der sich ausweitenden Krise müssen wir uns fragen, welche Sicherheiten Deutschland für seine Kredite und sonstigen Forderungen an schwächelnde Euro-Länder einfordern kann.“
Deutschland soll sich seine hohen Forderungen gegenüber anderen Euro-Staaten durch Gold absichern lassen. Diese Forderung erhebt der FDP-Finanzexperte im Bundestag, Frank Schäffler, in der Onlineausgabe der WirtschaftsWoche.
„Angesichts der sich ausweitenden Krise müssen wir uns fragen“, so Schäffler, „welche Sicherheiten Deutschland für seine Kredite und sonstigen Forderungen an schwächelnde Euro-Länder einfordern kann.“ Das betreffe die über 300 Milliarden Euro umfassenden Forderungen seitens der Bundesbank, die am Wochenende bekannt wurden, genauso wie Garantien im Rahmen der Rettungspakete.
Der FDP-Politiker hält jedoch Staatsanleihen der hochverschuldeten Staaten für ungeeignete Sicherheiten. Schäffler sage der WirtschaftsWoche. „Wesentlich geeigneter als Sicherheit ist Gold.“ So hielten die Notenbanken im Euroraum offiziell Gold in einer Größenordnung von rund 347 Millionen Unzen (Stand Ende 2010), dies entspricht einem derzeitigen Wert von 356 Milliarden Euro. Die Notenbank von Griechenland hält davon 3,6 Millionen Unzen, Portugal 12,3 Millionen Unzen, Spanien 9 Millionen Unzen und Italien fast 79 Millionen Unzen. Lediglich Irland fällt mit 0,19 Millionen Unzen deutlich ab (Stand Ende 2009).
Schäffler rechnet vor, dass dies beim aktuellen Goldpreis im Falle Griechenlands einem Wert von 3,7 Milliarden Euro entspricht, bei Portugal 12,6 Milliarden Euro, bei Spanien 9,2 Milliarden Euro sowie bei Italien 80,8 Milliarden Euro. Sollten die Probleme der Überschuldungskrise von Banken und Staaten weiter zunehmen, werde der Goldpreis weiter ansteigen und somit - zumindest teilweise - eine Kompensation der möglichen Verluste für Deutschland bedeuten.