Italiens Innenminister Roberto Maroni hat die USA vor jeder Einmischung in Libyen gewarnt. Eine militärische Invasion würde zum dritten Weltkrieg führen
[Ria Novosti] Italiens Innenminister Roberto Maroni hat die USA vor jeder Einmischung in Libyen gewarnt. Eine militärische Invasion würde zum dritten Weltkrieg führen, sagte der 55-jährige Politiker in einem Zeitungsinterview.
„Eine ernsthafte Aktion, insbesondere eine amerikanische, würde die arabischen Staaten zur Bildung einer Koalition bewegen und verheerende Folgen nach sich ziehen", warnte Maroni im Gespräch mit der Zeitung La Padania.
"Ich würde alles daran setzen, ein solches Szenario zu verhindern", sagte der Innenminister. Nach seinen Worten gehen Hardliner aus der Umgebung von US-Präsident Barack Obama „gerne die kürzesten Wege, ohne zu begreifen, dass eine militärische Einmischung zum dritten Weltkrieg führen kann.“
Die Weltgemeinschaft sollte Maroni zufolge vor allem wirtschaftliche Hebel in Nordafrika und im Nahen Osten in Gang setzen, unter andrem über ein wirtschaftliches Hilfsprogramm für die Region - nach dem Vorbild des amerikanischen Marshallplans für Westeuropa nach dem Zweiten Weltkrieg – nachdenken.
Zuvor hatte auch der russische Außenminister Sergej Lawrow vor einer Einmischung in Libyen gewarnt. In diesem nordafrikanischen Land sind bei den seit Mitte Februar andauernden Gefechten zwischen Regime und Opposition nach Angaben von Menschenrechtlern etwa 6000 Menschen getötet und rund 4000 weitere verletzt worden.
Die Nato prüft laut US-Präsident Barack Obama die Möglichkeiten einer militärischen Intervention in Libyen. Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen zufolge ist ein Nato-Einsatz in Libyen nur mit UN-Mandat möglich.