Bei Protesten in Saudi-Arabien kam es heute erstmals zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei, obwohl die Herrscher ein striktes Demonstrationsverbot erließen. Sicherheitskräfte feuerten in die Menschenmenge mit Gewehren und Blendgranaten.
Die Polizei in Saudi-Arabien hat am Donnerstag das Feuer auf einer Kundgebung eröffnet, um Protestaktionen zu stoppen. Die Demonstrationen ereigneten sich im Osten des Landes in der Stadt Quatif.
Regierungsvertreter hatten zuvor gewarnt, dass sie hart vorgehen würden, wenn Aktivisten auf die Straße gingen, nachdem Forderungen nach größeren Protesten für eine demokratische Reform laut wurden.
Ein Zeuge in der Stadt Qatif sagte, Gewehrfeuer und Blendgranaten seien auf mehrere hundert Demonstranten gerichtet gewesen, die in den Straßen der Stadt am Donnerstag demonstrierten. Nach Angaben von Demonstranten hat die Polizei in der Gegend das Feuer eröffnet. Wieviele Demonstranten verletzt wurden, ist bisher unklar.
Die saudi-arabische Regierung hatte am Samstag jegliche Kundgebungen und Protestmärsche untersagt. Das Demonstrationsverbot wurde in einer Erklärung des Innenministeriums im staatlichen Fernsehen bekannt gegeben. In der Erklärung hieß es, die Sicherheitskräfte würden alle Maßnahmen ergreifen, um jeglichen Versuch zu unterbinden, die öffentliche Ordnung zu stören.
Diese Ankündigung wird als Folge einer Reihe von Protesten der schiitischen Minderheit in der ölreichen östlichen Provinz des Landes gesehen. Die Demonstranten forderten vor allem die Freilassung von Gefangenen. Letzten Freitag zog die Regierung rund 10.000 Sicherheitskräfte im schiitischen Teil des Landes zusammen. Für die kommende Woche wurde ein "Tag des Zorns" angekündigt.
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