Die Situation im Atomkraftwerk Fukushima ist praktisch außer Kontrolle. Die Betreiberfirma zog die letzten Arbeiter am Kernkraftwerk ab wegen zu hoher Strahlenbelastung. - Korea schickt Reserven von Borsäure. - Regierung will Panik stoppen.
Erste Nahaufnahmen von den Schäden am AKW Fukushima. Mehr Bilder: hier
Updates:
- 14:00 Aus Angst vor radioaktiver Verstrahlung verlassen ausländische Banker in großer Zahl die japanische Finanzmetropole Tokio. Seit der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe vergangenen Freitag haben bereits viele Mitarbeiter ihre Sachen gepackt und dem Land den Rücken gekehrt. Offiziell jedoch weisen ausländische Banken Spekulationen über eine Massenflucht von Mitarbeitern aus einem der wichtigsten Finanzzentren der Welt zurück.
- 10:45 - Einsatz von Helikoptern über Fukushima-Reaktor 3 abgebrochen
- 09:20 - Der Kaiser von Japan appelliert an die Landsleute, nicht aufzugeben
- 09:9:19 - Schanghai testet japanische Lebensmittelimporte auf Radioaktivität
- 08:30 Uhr - Cäsium und Jod seien im Leitungswasser in der Präfektur Fukushima nachgewiesen worden, berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf örtliche Behörden. Dies habe keine Auswirkungen auf die Gesundheit, hieß es.
- 07:30 Uhr - Soldaten bereiten sich darauf vor, Wasser mit Hilfe von Hubschraubern auf den Reaktor 3 des Atomkraftwerks Fukushima abzuwerfen. Das berichtet der Fernsehsender NHK. Damit sollen die Brennstäbe gekühlt werden.
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Ein Feuer im japanischen Atomkraftwerk Fukushima hat am Mittwoch die Gefahr einer Strahlenfreisetzung weiter erhöht. Der Brand brach nach Angaben des Betreibers im Reaktorgebäude 4 der Anlage aus, in der Arbeiter seit Tagen gegen eine drohende Kernschmelze kämpfen. Nach einem Bericht des Fernsehsenders NHK konnten die Flammen schließlich gelöscht werden. Experten zufolge könnten verbrauchte Brennstäbe in einem Abkühlbecken von dem Feuer betroffen sein, so dass mehr Strahlung in die Umgebung abgegeben worden sein könnte. Die Betreiberfirma Tepco erwägt nach eigener Mitteilung, mit Hilfe von Hubschraubern Borsäure einzusetzen. Die Chemikalie wirkt feuerhemmend.
Wegen der hohen Strahlenbelastung müssen die Arbeiter im japanischen Unglückskraftwerk Fukushima I die Anlage einem Bericht zufolge verlassen. Die Arbeiten zur Kühlung der Reaktoren seien gestoppt worden, berichtete die Agentur Kyodo am Mittwoch unter Berufung auf die Atombehörde.
Die Angst vor einer Strahlenkatastrophe hatte am Dienstag auch die Hauptstadt Tokio ergriffen, die etwa 240 Kilometer südlich der Anlage liegt. In der Metropole wurde Radioaktivität in niedriger Konzentration nachgewiesen. Einige Einwohner und Besucher ergriffen die Flucht. Nach Mitteilung des japanischen Wetteramtes würden die Windbedingungen den Großraum Tokio am Mittwoch vor einer möglichen radioaktiven Wolke schützen. Der Wind über dem Komplex Fukushima werde zunächst von Norden kommend an der Pazifikküste entlangziehen.
Offensichtlich sind Behörden und Betreiberfirma mit ihren Fähigkeiten am Ende. Die Regierung in Japan bat die Internationale Atombehörde IAEA dringend, Atomexperten ins Land zu schicken. Außerdem scheint es in Japan eine Knappheit an Borsäure zu geben, welche dringend benötigt wird, um defekte Atommeiler zu stabilisieren.
Nun werden Schiffe aus Südkorea erwaretet, die Borsäure bringen sollen. Südkorea werde auf Bitten Japans 52 Tonnen Bor in das Nachbarland schicken, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums in Seoul am Mittwoch. Offensichtlich treffen die Behörden Vorkehrungen, um die vier Reaktioren - ähnlich wie in Tschnernobyl - zuzubetonieren. Wer allerdings die diese Arbeit angesichts der Strahlenbelastung verrichten soll, ist noch nicht geklärt.
Frankreich ruft zum Verlassen Japans auf
Frankreich fordert seine Bürger in Tokio auf, das Land zu verlassen oder sich nach Südjapan zu begeben. Man habe die Air France gebeten, bei der Evakuierungsaktion zu helfen. Zwei Maschinen seien bereits auf dem Weg.
Japanische Regierung "verbietet" Panik
Die Behörden haben die Bevölkerung aufgerufen, nicht in Panik zu verfallen und Hamsterkäufe zu stoppen. In Japan werden Benzin und Treibstoffe langsam knapp. Die Menschen sollten nicht mehr tanken, so ein Regierungssprecher. Medien und Fernsehen versuchen mit speziellen Programmen die Bevölkerung zu beruhigen.
Aufschrei aus Tokio
Ein Betroffener berichtet aus seiner Wohnung in Tokio. Ein schrecklicher Hilferuf in die Welt: "Wir wollen die Wahrheit". So wie diesem Einwohner geht es wohl Abermillionen anderen Menschen in Japan, welche sich von Medien und Behörden belogen und betrogen fühlen und jetzt nur noch Angst um ihr nacktes Leben haben. Doch sie werden desinformiert und in den Medien mit Soap berieselt. Es brodelt in Japan - nicht nur in den Atomkraftwerken!
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