Geigerzähler sind in Deutschland ausverkauft. Hersteller kommen mit Produktion wegen der Nuklearkatastrophe in Japan nicht hinterher. „Überfallartige Auftragslage".
Atomstrahlenmessgeräte sind in Deutschland derzeit im Handel und bei den Herstellern nicht erhältlich. Geigerzähler könne sie derzeit "keinen liefern, nicht ein einziges Stück“, sagte eine Sprecherin des Elektronikhändlers Conrad zur Financial Times Deutschland (Mittwochsausgabe). Trotzdem wird geordert, die Vorbestellungen lägen „im Hunderterbereich“. Wie viele der 300 bis 500 Euro teuren Geräte Conrad seit Beginn der Nuklearkatastrophe in Japan verkauft hat, wollte sie nicht sagen: „Wir veröffentlichen keine Verkaufszahlen.“ Der Händler arbeite „mit Hochdruck“ daran, Zähler für den ausverkauften Markt aufzutreiben.
Hauslieferant für Conrad ist Gamma-Scout aus Schriesheim bei Mannheim, einer der weltgrößten Hersteller von preisgünstigen Geigerzählern. Die Firma liefert in alle Welt. Vor Japan habe seine Firma pro Jahr mehrere Tausend Handgeräte verkauft, sagt der Gründer und Eigentümer Georg Dieter Mirow. Jetzt gebe es eine „überfallartige Auftragslage. Die Nachfrage ist bestimmt 20-mal so hoch wie sonst“, sagt der 71-jährige Doktor der Wirtschaftswissenschaften. Mirow baut seit 1995 Geigerzähler. Auch beim Hersteller Graetz Strahlungsmeßtechnik in Altena ist kein Zähler mehr zu bekommen. „Viele mit Familie in Japan wollen ein Gerät mitnehmen“, berichtet Martina Pavlidis vom Vertrieb. Aber es gibt auch besorgte „Privatleute, die dem Braten nicht trauen“. Für die sei ein Zähler vor allem „eine psychologische Hilfe“.