Die internationalen Logistikketten sind wegen Japan in Gefahr. Weil hochspezialisierte Einzelteile derzeit nicht aus Nippon geliefert werden, muss die Produktion gestoppt werden. Nicht nur Autobauer in Gefahr.
Die erste deutsche Autofabrik steht wegen der Japan-Krise bald still: Bei Opel fallen am Montag und Dienstag im Werk Eisenach jeweils zwei Schichten aus, wie ein Firmensprecher am Freitag mitteilte. Das spanische Werk Saragossa wird sogar den ganzen Montag angehalten, womit drei Schichten verlorengehen. Am darauffolgenden Freitag fällt in Saragossa außerdem eine Acht-Stunden-Schicht aus. In beiden Opel-Werken wird der Kleinwagen Corsa gebaut. Dafür fehlt ein Elektronikbauteil eines japanischen Zulieferers.
Das Problem scheint auch andere Teile der Automobilindustrie zu treffen. Auch General Motors, der größte Automobilhersteller der Vereinigten Staaten, wird seine Produktion in seinem Werk in Shreveport, Louisiana in der kommenden Woche auf Eis legen. Der Fahrzeughersteller sehe sich zu diesem Schritt gezwungen, da aufgrund der japanischen Krise keine Teilelieferungen mehr ausgeführt werden könnten, auf die das Unternehmen beim Bau bestimmter Modell angewiesen ist.
Experten gehen davon aus, dass auch die anderen großen Autohersteller in Deutschland, BMW und DAIMLER demnächst in Schwierigkeiten kommen, weil hochspezialisierte Einzelteile aus Japan derzeit fehlen. Die ausgefeilten Logistikketten mit ihrer "Just In Time" Lieferung machen die Industrie generell anfällig für Ausfälle, die irgendwo auf der Welt passieren. Da viele Hightech-Komponenten aus Japan kommen, dürfte sich die Lage in den nächsten Wochen eher zuspitzen, nicht nur in der Automobilindustrie.