Warren Buffett: Euro-Kollaps nicht undenkbar, wenn Spannungen zunehmen. Fitch: Portugal Downgrade. Moody's: Downgrade 30 spanische Banken. Brüssel: Randale bei Groß-Demonstration.
"Ein Kollaps des Euros ist nicht undenkbar" - das sagte Warren Buffett am Donnerstag auf CNBC: "Ich kenne einige Leute, die glauben, es sei nicht denkbar, aber ich glaube nicht, dass es undenkbar sei". Buffett wies darauf hin, dass ein Kollaps dann erfolge, wenn die Anspannungen weiter stiegen. Und genau das passiert derzeit.
Portugal dürfte nach Irland das nächste Euroland sein, dass unter den EU-Rettungsschirm flüchten muss. Auf dem EU-Gipfel wurde aber kein Hilfsantrag erwartet. Unterdessen hat die Ratingagentur Fitch das Rating Portugals von A+ auf A- heruntergestuft. Darin reflektieren sich auch die politischen Probleme die das Land durch den Rücktritt des Premier-Ministers hat. Größere Sparbemühungen dürften in Zukunft schwieriger werden.
Auch in Irland spitzen sich die Probleme zu, weil dass Land unter einer größteren Rezession leidet als zunächst angenommen und sich damit das Verhältnis Schulden zu BIP vergrößert.
Moody's hat derweil heute das Rating von 30 spanischen Banken heruntergeschaft, was die Probleme bei den Geldhäusern dort weiter verschärfen wird.
Randale in Brüssel
Vor dem Brüsseler Wahrzeichen Atomium haben mehrere tausend Menschen gegen die drastische Sparpolitik in vielen EU-Mitgliedsstaaten demonstriert. Am Rande der Kundgebung kam es kurz vor Beginn des EU-Frühjahrsgipfels der Staats- und Regierungschefs zu Ausschreitungen zwischen einigen Demonstranten und Sicherheitskräften.
Gewaltbereite junge Leute warfen mit Steinen und anderen Gegenständen nach Polizisten. Die Beamten setzten daraufhin Wasserwerfer und Tränengas gegen die Angreifer ein. Es gab mehrere Verletzte. An einem Gebäude der belgischen Finanzverwaltung wurden Scheiben eingeworfen, außerdem ging die Eingangstür zu Bruch.
Greenspan: Euro-Problem wird auf Straße entschieden
Bereits im Sommer letzten Jahres warnte Ex-Fed-Chef Greenspan davor, dass das Schicksal des Euros auf der Straße entschieden würde. Greenspan: Wenn die Politiker die Ungleichgewichte in der Eurozone nicht auflösen können, wird das Problem „Euro“ auf der Straße entschieden. „Wir wissen nicht, wo das „Endgame“ beim Euro stattfinden wird“.
Mit der Prognose, dass das „Problem“ auf der Straße entschieden würde, lehnte sich Greenspan für seine Verhältnisse sehr weit aus dem Fenster. Er vermied in diesem Zusammenhang zwar den Begriff „Straßenkampf“, aber letztlich können seine Aussagen dahingehend interpretiert werden, dass die Spannungen in der Euro-Zone so groß werden, dass es zu Massenprotesten kommt, was schließlich zur Auflösung der Währungsunion führt.