Kommt eine Zinserhöhung oder nicht? EZB-Chef Trichet gibt sich angeblich sehr wachsam gegen mögliche Inflationsrisiken und deutet höhere Zinsen an. Alles nur Nebelkerzen? Lügt Trichet wie Bernanke?
von Michael Mross
Täuschen, tricksen, tarnen: Das Falschspiel-Repertoire der Notenbanken verfügt bekanntlich über ungeahnte Möglichkeiten. Heimlicher Kauf von PIIGS-Bonds, heimliche Unterstützung von Pleitebanken – das alles natürlich völlig willkürlich und unter totalem Ausschluss der Öffentlichkeit. - Die Notenbanken der Welt: nichts anderes als Gelddruckpressen.
Um den Schein einer „stabilitätsorientierten Politik“ zu wahren, wird ab und zu mal von Inflation schwadroniert und auch vor ihr gewarnt. Dass die Notenbanken genau für diese Inflation verantwortlich sind, wird dagegen verschwiegen und auch von der Presse nicht aufgedeckt.
Willfährig und unreflektiert werden die Verlautbarungen der Notenbanken gedruckt. So auch letztes Jahr, als Bernanke höchst offiziell ebenfalls vor Inflationsrisiken warnte und indirekt eine Zinswende andeutete. Der Fed-Chef philosophierte damals über eine „Exit-Strategie“ und die Zeitungen waren voll mit dem Thema „geldpolitische Wende“ in den USA. Was war die Folge? Das direkte Gegenteil, nämlich QE 2!
Auch heute wird wieder über ein Ende der lockeren geldpolitischen Maßnahmen spekuliert. Doch wer das Geldsystem versteht, weiß, dass Bernanke keine Wahl hat. Täuschen und weitermachen, lautet intern die Devise. Nach QE2 kommt QE3 – usw. so lange, bis der Letzte kapiert, was eigentlich passiert: spätestens bei QE 10 wird jeder verstehen, was die Notenbanken wirklich wollen. Geldentwertung!
Nicht anders bei der EZB. Die inszenierte Diskussion um höhere Zinsen ist eine Lüge, um die Öffentlichkeit zu täuschen. Die Zinsen werden weiter niedrig bleiben! Die EZB wird weiter PIGS-Ramsch-Anleihen kaufen, auch wenn sie gegenwärtig das Gegenteil behauptet. Und die EZB wird weiter heimlich maroden Banken mit Milliarden frisch gedruckter Euros am Leben halten. Und was kommt als nächstes? Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht!
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