Gold-Rekord - wie geht die Preisentwicklung nun weiter? Während Gold ein Krisen-Profiteur ist, liegt die Sache bei DAX anders. Doch auch die Aktien zeigen sich recht bullish.
von Jochen Steffens
Am 22.3. hatte ich auf das Island-Reversal im DAX hingewiesen und geschrieben, dass das DAX-Kursziel bei ca. 7.220 Punkten liegt. Allerdings war ich angesichts der Katastrophe in Fukushima nicht sicher, dass dieses auch tatsächlich erreicht wird, obwohl dieses Island-Reversal eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 70-80 % hat.
Hier der weitere Verlauf:
Doch trotz Fukushima und den Problemen in Nordafrika wurde das Kursziel mehr oder weniger genau erreicht. Wieder einmal hat sich die hohe Eintrittswahrscheinlichkeit von Island-Reversals bestätigt. Sie sollten auf diese Chartformation immer achten. Das gilt insbesondere für Indizes und umsatzstarke Aktien. Bei umsatzschwachen Aktien ist dieses Signal weniger zuverlässig.
Was ist ein Island-Reversal?
Noch einmal zur Info: Ein Island-Reversal oder Insel-Umkehr wird durch zwei Gaps (Kurslücke / hier als grüne Rechtecke gekennzeichnet) gebildet, sodass ein Teil des Kursverlaufs (hier rot) vom restlichen Kursverlauf abgetrennt wird und somit wie eine Insel aussieht. Die Gaps müssen in verschiedene Richtungen gebildet werden: Bei einem Abwärtstrends kommt es zunächst zu einem abwärts gerichteten Gap, dem später ein aufwärtsgerichtetes folgt. Beim Aufwärtstrend natürlich genau umgekehrt. Island-Reversals gelten als kurz- bis mittelfristige Umkehrformationen, nicht aber als große Bodenformationen. Sie treten gerne am Ende von Konsolidierungen auf.
Wie geht es nun weiter?
Im Prinzip ist es nach dem langen Anstieg nicht verwunderlich, dass der DAX unterhalb des Widerstands in eine Konsolidierung übergeht. Doch diese sollte nicht zu lange dauern oder zu tief reichen. Die 7.220er Marke muss überwunden werden und dann wird auch direkt das Jahreshoch bei 7.441 anvisiert. Sollte das nach oben gebrochen werden, wäre dies ein klares, bullishes Signal für den DAX.
Gold ein Profiteur der Probleme in Nordafrika und der Fukushima-Katastrophe
Natürlich ist im Zuge der Probleme in Nordafrika und in Fukushima der Goldpreis angestiegen. Dazu der aktuelle Goldchart:
Gold hat sich somit tatsächlich aufgemacht, das gelbe Target zu erreichen und bildete dort eine klare Umkehrformation aus (Target-Arc). Eigentlich hätten die Kurse anschließend zu dem roten Alpha-Target fallen müssen. Doch das ist bisher nicht passiert. In den vergangenen Tagen kam es nach den zunächst fallenden Kursen wieder zu einer Erholung.
Zähe Entwicklung des Aufwärtstrends
Auf der anderen Seite sehen wir, dass Gold keine wirklich neuen Hochs ausbilden konnte. Im Prinzip ist der Aufwärtstrend zunächst in eine Seitwärtsbewegung übergegangen. Das ist angesichts der geopolitischen Unsicherheiten verwunderlich. Gold sollte eigentlich stärker ansteigen. Hier sollten Sie also genau beobachten, was weiter passiert. Es kann sein, dass nicht mehr viel Luft nach oben beim Goldpreis ist.
Bearish und bullish
Wirklich bearish wird es erst, wenn die 1.309er Marke nach unten aufgelöst wird. Ein Trendbruch, also ein Bruch der roten Linie, wäre ein erstes Warnzeichen.
Bullisher wird es nach der Target-Trend-Methode, wenn das Niveau des gelben Targets (siehe blau gestrichelte Linie) nach oben aufgelöst wird. In diesem Fall wäre die Umkehrformation an diesem Target ein Fehlsignal und die Auflösung eines Fehlsignals muss immer als starkes Signal für die andere Richtung, in diesem Fall für die Bullen, gewertet werden. Das bleibt abzuwarten.
Neue Impulse durch die Fed Sitzung
Neue Impulse wird der Markt eventuell vom Statement der Fed nach der heutigen Zinssitzung erhalten. Die Märkte sind in Sorge, dass die Fed zu bald die Zinsen wieder anheben wird. Und so wartet der Markt, ob in diesem Statement Hinweise auf eine solche Zinserhöhung zu finden sind. Sollten diese kommen, würde das kurzfristig zu fallenden Kursen führen. Bleiben diese aus, könnte das an den Märkten zu einer kleinen Rallye führen.