Allensbach-Umfrage: 67 Prozent der Deutschen vertrauen der EU nicht oder kaum. „Dass sich bisher keine antieuropäischen Ressentiments Luft machen, hat vor allem damit zu tun, dass sich in Deutschland bisher keine Partei zu ihrem Sprachrohr macht ."
Die Schuldenkrise zeigt Wirkung: Nach neuen Allensbach-Umfragen haben zwei Drittel der Deutschen (67 Prozent) nur noch geringes oder gar kein Vertrauen in die Europäische Union. „Das Vertrauen in die EU und die europäische Währung hat seit Anfang 2010, als die Probleme Griechenlands eskalierten, massiv gelitten“, schreibt Allensbach-Chefin Renate Köcher in einem Gastbeitrag für die WirtschaftsWoche. „Läuft die Wirtschaft wieder schlechter, könnten sich hierzulande antieuropäische Ressentiments verstärken.“
2005 waren laut Allensbach noch 62 Prozent der Bürger überzeugt, dass Europa und die europäische Integration die Zukunft Deutschlands seien – jetzt sind es nur noch 41 Prozent. Köcher: „Dass sich bisher keine antieuropäischen Ressentiments Luft machen, hat vor allem damit zu tun, dass sich in Deutschland bisher keine Partei zu ihrem Sprachrohr macht – und dass die Bürger zunehmend vom Aufschwung profitieren. Wie weit der Rückhalt für Europa ernsthaft gefährdet ist, wird sich im nächsten Abschwung zeigen.“
Nur eine Minderheit sei zudem überzeugt, dass der europäische Rettungsschirm dazu beiträgt, den Euro langfristig zu stabilisieren. Zwei Drittel der Bürger äußern daran Zweifel, so Köcher.
Michael Mross zum Bericht über die Allensbach-Umfrage:
Die Chefin von Allensbach vermischt geschickt EU, Euro und Europa. Die Deutschen haben keineswegs antieuropäische Ressentiments. Sie haben allerdings etwas gegen die Junta in Brüssel, die ihnen diktiert, welche Glühbirnen sie zu nutzen haben und immer mehr Deutsche sind auch gegen die Ihnen aufgezwunge Gemeinschaftswährung "Euro", von der von Anfang an klar war, dass sie nicht funktionieren kann. Im Übrigen war schon immer eine Mehrheit der Deutschen gegen den Euro, auch schon vor dessen Einführung.
Wir dürften in Zukunft noch häufiger mit dem Vorwurf "antieuropäisch" konfrontiert werden, wenn es gegen Brüssel und Euro geht. Dagegen ist der Euro selbst und das Gebahren der Brüsseler Bürokraten tatsächlich antieuropäisch. Dass der Euro am Ende als europäischer Spaltpilz wirkt, wurde bei MMnews schon oft erörtert.
Leider differenziert der Mainstream diesen Sachverhalt kaum. Falls die Menschen gegen den Euro einst auf die Straße gehen sollten, dann wird es heißen: das sind Antieuropäer. Diese Form der Diffamierung muss Einhalt geboten werden. Die Menschen wollen Europa, aber sie wollen keinen Euro und keine Diktatur aus Brüssel, welche die nationalen Parlamente entmachtet.