Die Anleger-Affäre um den Zahlungsverkehrsabwickler Wirecard weitet sich aus. Wie das Nachrichtenmagazin FOCUS berichtet, gingen bei der Staatsanwaltschaft München und der Finanzaufsicht BaFin weitere Strafanzeigen wegen Marktmanipulationen ein. Betroffen sind zwei Fondsmanager der Privatbank Sal. Oppenheim.
Die Vorwürfe in der Strafanzeige, die Wirecard gestellt hat, sind schwerwiegend: Demnach sollen die beiden Banker seit Mai in etlichen E-Mails an institutionelle Anleger Stimmung gegen Wirecard gemacht und vor angeblichen Bilanzproblemen gewarnt haben. Gleichzeitig sollen sie in dem Hedge-Fonds SOAR (Sal. Oppenheim Absolute Return) auf fallende Wirecard-Kurse gesetzt und kräftige Gewinne gemacht haben.
Wegen derartiger Vorwürfe war am Mittwoch der Vorstandsvize der Schutzgemeinschaft deutscher Kapitalanleger (SdK), Markus Straub, von seinem Posten zurückgetreten. Die SdK hatte Wirecard Bilanztricks vorgeworfen, woraufhin der Aktienkurs dramatisch einbrach. Straub hatte auf fallende Kurse gesetzt und durch Optionsgeschäfte in sieben Wochen knapp eine Million Euro verdient.
Ein Sprecher der Privatbank Sal. Oppenheim sagte auf FOCUS-Anfrage: „Uns liegen dazu seitens der Staatsanwaltschaft keine Informationen vor. Sobald uns Informationen vorliegen, werden wir diese prüfen.“