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Kapitalismus - Auslaufmodell?

In der Welt des Monopol-Kapitalismus herrscht der „Terror der Ökonomie“ und die „Diktatur des Profits“. Der Monopol-Kapitalismus hat Ausbeutung zur Grundlage, Ausbeutung zum Inhalt und Ausbeutung zum Ziel: Reichtum durch Armut, Armut durch Reichtum. Kapitalismus - organisierte Kriminalität? Eine Streitschrift.

 

von Norbert Knobloch

Der Kapitalismus ist, im Unterschied zur Naturalwirtschaft des Feudalismus, Warenproduktion auf ihrer höchsten und pervertiertesten Entwicklungsstufe, auf der auch der Mensch, der Arbeiter, und seine Arbeitskraft zur Ware werden. Mit der Verwandlung der Menschen und Produkte in Waren und der Waren in Geld, also des Wertes in den Preis, werden die zwischenmenschlichen Beziehungen und die des Menschen zu sich selber entfremdet sowie versachlicht und verdinglicht.

 

„Der Animismus hatte die Sachen beseelt, der Industrialismus versachlicht die Seelen.“

(Max Horkheimer, Theodor W. Adorno,  Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente)

 

Werttheoretisch betrachtet ist produktive, besser: produzierende „Arbeit“ heute mehrwert-, nämlich kapitalproduzierende Arbeit und nichts sonst. Auf den Gebrauchswert der hergestellten Güter kommt es dabei nicht im geringsten an; sie sollen auf den Markt geworfen, also als Waren mit Profit verkauft werden, das ist alles. Das ist aberwitzig und irrsinnig, zersetzend und verderblich.

 

Das fundamentale Prinzip des kapitalistischen Systems war und ist das Lohnsystem (und das Zins- und Zinseszins-System; siehe Norbert Knobloch, Zins und Zinseszins: Der programmierte System-Tod, www.mmnews.de, 25. 02. 2011). Es hat seinen historischen Ursprung in der widerrechtlichen privaten (privare, lat.: berauben!) Aneignung der Produktionsmittel durch Einzelne. Weiterentwickelt aus der ebenfalls mit Gewalt erzwungenen Produktion durch Sklaverei in der Antike und durch Leibeigenschaft im Mittelalter, ist es lediglich deren moderne Variante. Die Form hat sich geändert, doch das Prinzip ist gleich geblieben. Für die Mehrheit der Menschheit bedeutet es die Unmöglichkeit, anders als durch Prostitution – den Verkauf  ihrer Arbeitskraft, ihres Körpers – überleben zu können. Das ist entwürdigend, entehrend und erniedrigend.

 

Der Hochfinanz ist es gelungen, mit dem Lohnsystem ein perfides System zu schaffen, in dem die Mehrzahl der Arbeitnehmer mit unausweichlicher Notwendigkeit gezwungen ist, jede Tätigkeit zu  jeder Bedingung und zu jedem Lohn zu akzeptieren, die die Arbeitgeber ihnen diktieren, das heißt immer die für die Arbeitgeber vorteilhaftesten und die für die Arbeitnehmer schlechtesten. Das moderne Lohnsystem ist nichts anderes als die Unmöglichkeit für die meisten Menschen, anders als durch Prostitution überleben zu können – das ist unzumutbar, inakzeptabel und indiskutabel.

 

Im Kapitalismus wird die Arbeitskraft, ja der Arbeiter selber zur Ware. Er muß folglich seine Arbeitskraft und sich selber anbieten und verkaufen. Das ist nichts anderes als Prostitution; der moderne Arbeiter ist gezwungen, sich zu prostituieren. Wie jede andere Ware ist daher auch er allen Wechselfällen und Schwankungen des Marktes, z. B. Angebot und Nachfrage, und der Konkurrenz der anderen Arbeiter ausgesetzt. Der Arbeiter schwebt demnach ständig in banger Ungewissheit oder Unsicherheit: Er findet nur so lange Arbeit, wie seine Arbeit das Kapital des Kapitalisten vermehrt, nur unter den Bedingungen, die der Arbeitgeber stellt, nur zu dem Preis, den dieser bezahlen will (d. i. immer der niedrigste!), und nur dann, wenn der Arbeitgeber keinen anderen (billigeren) Arbeiter findet. Als Recht- und Besitzloser ist er doppelt abhängig: Einmal davon, dass man ihm Arbeit gibt, und zum anderen, dass man ihm genug Almosen (Lohn) zum Überleben gibt. Erhält er dann seinen (zu) geringen Lohn ausbezahlt, fallen die anderen Mitglieder der Gesellschaft wie Wegelagerer über ihn her: Hausbesitzer/Vermieter, Händler/Kaufleute, Dienstleister/Wucherer  usw., um ihm seinen Lohn wieder abzunehmen. Im Kapitalismus kann also der Arbeiter kein dauerhaftes Eigentum erwerben oder Geld ansparen; er wird praktisch ununterbrochen enteignet.

 

Die unabdingbare Voraussetzung für die Existenz und für die Herrschaft der Hochfinanz ist die Anhäufung des Reichtums in den Händen von Privaten (privare, lat.: berauben!), die Bildung und Vermehrung des Kapitals durch Zins und Zinseszins in dem bestehenden Falschgeld-System, und der Weg dahin ist eben die Lohn- und Zwangsarbeit, das Mittel dazu ist der Lohn- und Zwangsarbeiter. Die Lohnarbeit wiederum beruht ausschließlich auf der Konkurrenz der Arbeiter untereinander, was Solidarität natürlich erschwert oder sogar verhindert. So können die Arbeiter – nach der Devise „divide et impera“ („Teile und herrsche“) – von den Arbeitgebern politisch und sozial relativ leicht gegeneinander ausgespielt werden.

 

Es gibt keine andere Quelle persönlichen materiellen Reichtums als die Ausbeutung der fremden Arbeit anderer Menschen. Die eigene Arbeit kann immer nur zur notwendigen Befriedigung der natürlichen eigenen Bedürfnisse des Arbeitenden selber hinreichen, aber keine Reichtümer anhäufen. Das ist ja auch der simple Grund dafür, daß die Hochfinanz andere Menschen für sich arbeiten läßt. In den ersten organisierten Gesellschaften mit einer gewissen Kultur gab es nur menschliche Arbeitskraft und darum die Ausbeutung der Sklaven zur Reichtumsbildung Weniger.

 

Die Voraussetzung wie auch die Folge der Vermögensbildung der Reichen sind die Not und das Elend der arbeitenden (und zunehmend arbeitslosen und obdachlosen) Armen. Arbeit im modernen Sinne ist ausschließlich Mittel zum Schaffen des Reichtums der herrschenden Klasse, also zur Erzeugung des Mehrwertes nach der Formel: Mehrarbeit erzeugt Mehrprodukt, Mehrprodukt enthält Mehrwert, Mehrwert generiert Kapital, Kapital bringt Zinsen und Zinseszinsen – der Profit der Kapitalisten. Der Kapitalismus hat Ausbeutung zur Grundlage, Ausbeutung zum Inhalt und Ausbeutung zum Ziel: Reichtum durch Armut, Armut durch Reichtum.

 

Die herrschende Klasse der Monopol-Kapitalisten hat es geschafft, ihr eigenes materialistisches Standesinteresse als angebliches Interesse der Gesellschaft zu verkaufen, mehr noch, die Bedingungen für die Sicherung und den Ausbau ihrer (a)sozialen und politischen Position, die sie gewaltsam usurpiert hat, der gesamten Gesellschaft als knebelndes Gesetz aufzuzwingen. Das ist ihr nicht zuletzt auch deshalb gelungen, weil sie vernebelnde Ideologien eines vorgeblichen „Liberalismus“ wie die von dem scheinbar „objektiven Gesetz von Angebot und Nachfrage“ und dem angeblich „freien, sich selber regulierenden Markt“ (beide sind längst durch die Regelung nach der Rendite abgelöst, freie Konkurrenz und Wettbewerb durch Monopole verdrängt worden) verbreitet und zur Verschleierung und „Rechtfertigung“ kapitalistischer Interessen mißbraucht hat.

 

Der Kapitalismus hat durch die Ausbeutung des gesamten Weltmarktes die Produktion, den Vertrieb (Warentransport, Wirtschaftsverkehr) und den Konsum „globalisiert“: Der Drang, die Sucht, die Gier nach unaufhörlich wachsendem Profit und damit nach (verbrecherisch zusammen-gerafftem) Reichtum, heute zynisch und euphemistisch (beschönigend-verschleiernd) „Wachstum“ genannt, führt zu dem künstlich geschaffenen „Sachzwang“, immer neue Ressourcen und Absatzmärkte zu „erschließen“ sowie immer günstigere Produktionsstandorte mit immer billigeren Produktivkräften (Arbeitern) zu finden. Mit der „Entdeckung“ Amerikas war die Voraussetzung für die Entwicklung eines industriellen Weltmarktes geschaffen, der zur heutigen ökonomischen Globalisierung und Monopolisierung, politischen Zentralisierung und pekuniären/monetären Konzentrierung, und zwar rückwirkend wiederum von den U.S.A. aus, pervertiert worden ist.

 

So sind die Kapitalisten überall auf der Erde wie alles vernichtende Heuschreckenschwärme eingefallen und haben alle bewährten, traditionellen lokalen, regionalen und nationalen wirtschaftlichen und damit auch sozialen und kulturellen Strukturen zerstört. An die Stelle einer mehr oder weniger weit reichenden Autarkie und Unabhängigkeit durch eigene, im Lande hergestellte und verbrauchte Erzeugnisse ist die totale Abhängigkeit der Nationen voneinander, von Import und Export der Rohstoffe und Waren, getreten. Die Hochfinanz hat allen Nationen ihr absurdes, verbrecherisches, zerstörerisches System, den Kapitalismus, aufgezwungen, stets – ob nun direkt (militärisch) oder indirekt (ökonomisch) – gewaltsam durch Wirtschafts-Imperialismus.

 

Schließlich eroberte, erschlich und erkaufte sie sich in der modernen, de facto faschistischen Staatsform, der zynisch und heuchlerisch so genannten „Parlamentarisch-Repräsentativen Demokratie“ die alleinige politische Macht und die unangefochtene wirtschaftliche und soziale Führungsposition. (Demokratie / Ochlokratie: Herrschaft des Abschaums / Pöbels, von alt-griechisch demos: Abschaum bzw. ochlos: Pöbel, und kratein: herrschen;  Herrschaft des Volkes: Laokratie, von altgriechisch laos: Volk. Vgl. Andreas Popp, Die Herrschaft des Pöbels und Der Staat – was ist das eigentlich? www.mmnews.de, 06. 01. 2011 und 23. 04. 2011)

 

Der Locke´sche Grundgedanke von `Eigentum´ als dem Garanten der Freiheit und der politischen Unabhängigkeit des Individuums vom Staat (John Locke [1632 - 1704], englischer Philosoph des Empirismus: „Two Treatises on Government“ [„Zwei Abhandlungen über die Regierung“], 1689) ist geradezu pervertiert worden: Jetzt ist Eigentum nur noch ökonomische Ressource zur Profit-Maximierung einer pseudo-elitären, privilegierten Minderheit von eigenen Gnaden, die sich mit dem (Un-) „Recht“ des Stärkeren hemmungs- und rücksichtslos daran selber bedient und die schädlichen Folgen ihres schmarotzenden Egoismus und parasitären Narzißmus auch noch mit einer abgefeimten Chuzpe ohnegleichen auf ihre Opfer abwälzt. Das ist nicht nur hochgradig asozial (vgl. Hans Weiss / Ernst Schmiederer: Asoziale Marktwirtschaft, Kiepenheuer & Witsch, 2004) und ethisch verwerflich, sondern vor allem auch hoch kriminell, nämlich grundgesetzwidrig:

 

„Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ (Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, Art. 14 Abs. 2)

 

Die Identität von Hochfinanz und Gangstertum hatte auch Bertolt Brecht (1898 – 1956) erkannt und entlarvt, indem er 1928 mit seiner von Kurt Weill kongenial vertonten „Dreigroschenoper“  (1930/31 als Film, 1934 als „Dreigroschenroman“), einer Bearbeitung des satirischen Singspieles „The Beggar´s Opera“ des Engländers John Gay von 1728, den Kapitalismus als organisierte Kriminalität, als organisiertes Verbrechen, das er in der Tat ist, darstellte, anklagte und verurteilte.

 

Man kann, ja muß den Kapitalismus nicht nur als organisiertes Verbrechen, sondern auch als eine Art pervertierter „Religion“ bezeichnen: In der Welt des Monopol-Kapitalismus herrscht der „Terror der Ökonomie“ und die „Diktatur des Profits“, so zwei Buchtitel der französischen Autorin Viviane Forrester. Geld regiert die Welt – wie einstmals Gott – und bestimmt das Schicksal des Menschen – wie früher ebenfalls Gott. Geld hat Gott verdrängt, Geld ist der „Gott“ des Kapitalisten, aber es ist ein böser Gott, es ist ein Dämon, der Dämon „Mammon“ (mammon, aramäisch: mythische Personifizierung des Reichtums), dessen „Priester“, die Ökonomen, Eigennutz und Selbstsucht, Habgier und Egoismus predigen. Von ihm ist er unheilbar besessen, und ihn betet er sklavisch an. Zins und Zinseszins sind sein Götze, und sein Goldenes Kalb ist der Profit. „In God We Trust“ („Auf Gott vertrauen wir“) steht denn auch, Gott lästernd und jeden wirklich religiösen Menschen geradezu verhöhnend, so bezeichnend wie folgerichtig auf jeder Münze und auf jedem Schein des U.S.-Amerikanischen Dollars. Die satanische „Religion“ des Kapitalisten ist die „(Un-) Freie Marktwirtschaft“, seine „Kirchen“ und „Tempel“ sind die Banken und die Börse (wie ja umgekehrt in der Antike die Tempel Athens, Roms und Judäas [sic!] zugleich Wechselstuben und Leihhäuser waren!), und seine „Sekten“ sind die multinationalen Konzerne, Kartelle, Syndikate und Trusts.

 

Statt der einstmals sieben Todsünden gibt es nur noch eine einzige: Armut. Gebüßt wurde dafür bis ins 20. Jahrhundert nicht in einer fiktiven jenseitigen „Hölle“, sondern in der sehr realen diesseitigen, irdischen Hölle der Armenhäuser, die Gefängnisse und (Zwangs-) Arbeitslager zugleich waren, und wird heute in den Slums, Sozialsiedlungen und Gefängnissen, in denen immer noch so gut wie unbezahlte Zwangsarbeit (sic!) verrichtet werden muß, unserer Tage. Armut wurde früher mit „Faulheit“ gleichgesetzt und galt daher als „krimineller Tatbestand“ (!), der von der Obrigkeit tatsächlich verfolgt und geahndet wurde (!), und als schwerste „moralische Verfehlung“, ja als „Sünde“ (!); sie wird heute noch mit „Faulheit“ assoziiert, als „selbstverschuldet“ angesehen und verschafft dem Betroffenen, also dem Opfer des Systems, nicht nur weitere wirtschaftliche, sondern obendrein auch noch soziale Nachteile. Arbeitslosigkeit als Stigma: Arbeit ist gleich „Gottesdienst“, und wer arbeitslos geworden ist, muß gottlos sein; deshalb wird er „exkommuniziert“, das heißt zwangsweise von der Gesellschaft aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Der Schuldner ist ein „ungläubiger Ketzer“, der im Auftrag des modernen Gläubigers, der an die Stelle des altmodischen Gläubigen getreten ist, vom heutigen „Großinquisitor“, dem Gerichtsvollzieher, verfolgt und zwangsgeläutert, das heißt gepfändet wird.

 

Das ist krank, und das ist teuflisch.

 

Zu verdanken haben wir das dem perversen „Arbeitsethos“ des Calvinismus, der absurden Lehre von der angeblichen Prädestination (Vorherbestimmung des Schicksals) des fanatischen, dogmatischen Reformators und „Urvaters“ aller Puritaner Jean Caulvin (Johannes Calvin [1509 - 1564]) aus Noyon in der Picardie in Frankreich, der als eine Art „Protestantischer Ayatollah“ (Dietrich Schwanitz) in der Zeit zwischen 1541 und 1564 in Genf (französische Schweiz) einen üblen, folgenschweren theokratischen Fundamentalismus begründete, der sich in Form des autoritären, repressiven Puritanismus und in den Personen seiner bornierten, intoleranten Anhänger, der Quäker, Baptisten, Presbyterianer, Mennoniten, Methodisten u. a., von der Schweiz ausgehend über die Niederlande, England und Nordamerika auf der gesamten Welt breitgemacht hat (und die Erhebung von Zinsen [!] und die Sklavenhaltung [auch von weißen Christen!] nicht nur tolerierte, sondern sogar aktiv forderte und förderte!).

 

So ist aus einem hanebüchenen, infantilen Aberglauben der kranke, dämonische Geist des Kapitalismus erwachsen, dem auch die dämliche, zugleich aber menschenverachtende Gesinnung „Time is money“ (Benjamin Franklin), zu deutsch „Zeit ist Geld“, entstammt, und der den Sklavenhandel, die Gründung der Manufakturen des 18., der Fabriken des 19. und der multinationalen Konzerne des 20. Jahrhunderts (und ebenso die der russischen und chinesischen Zwangsarbeitslager sowie der national-sozialistischen Konzentrationslager) unheilvoll inspirierte – nachzulesen in dem Aufsatz „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ (1905) von Max Weber, dem Begründer der modernen Soziologie.

 

Der Calvinismus paßte sehr gut zum merkantilen Geist Europas und zum nordamerikanischen Profitstreben sowie zum Kapitalismus überhaupt. Hatte Martin Luther die „Ehe“ zwischen Religion und Staat ermöglicht, so ermöglichte der Calvinismus / Puritanismus die „Ehe“ zwischen Religion und Geld, die bis heute in Europa und in den U.S.A. bestimmend ist. So wurde die Reformation die „Hebamme der Moderne“ (Dietrich Schwanitz) und des Kapitalismus. Doch die krankhafte Überbewertung des Materiellen, der „Primat des Ökonomischen“ (Conrad C. Stein) ist der eigentlichen neutestamentarischen Lehre fremd – im Gegenteil: die Jünger Jesu und ihre Nach-folger der ersten Generation lebten das Armutsgebot, das ihr Meister gelehrt und vorgelebt hatte.

 

Die treffendste Definition des unerträglichen, nicht mehr hinzunehmenden Status Quo unserer bürgerlich-perversen und barbarisch-verbrecherischen Gesellschaftsform ist nach wie vor jene ihrer beiden – trotz all ihrer Fehler und Irrtümer – größten Analytiker, Diagnostiker und Kritiker, des protestantischen Fabrikantensohnes aus Wuppertal und des Philosophen aus Trier:

 

„Die in ihr arbeiten, erwerben [u. haben] nicht; und die in ihr erwerben [u. haben], arbeiten nicht.“

(Karl Heinrich Marx und Friedrich Engels, Manifest der Kommunistischen Partei, II, 1848; Philipp Reclam Universal-Bibliothek, Stuttgart 1969; S. 41)

 

„Die Moral dieser `Arbeit´ ist eine Sklavenmoral; es ist die `Moral´ eines Sklavenstaates.“ (Bertrand Russell [1872 - 1970], walisischer Philosoph, Nobelpreis 1950, Lob des Müßiggangs)

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