Zoll muss bei 290.000 Krankenversicherten Zusatzbeiträge eintreiben. Die Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft (BDZ) schlägt Alarm, sie hält die Beamten schon jetzt für chronisch überlastet. Insgesamt warten in Deutschland 1,2 Millionen Ersuche auf ihre Bearbeitung.
Auf den Zoll kommt neue Arbeit zu: Er soll die Zusatzbeiträge säumiger Krankenversicherter einfordern. Wie die WirtschaftsWoche berichtet, liegen der Bundesbehörde bereits „Ersuche“ der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) und der KKH-Allianz vor. Allein für die DAK sollen die Zöllner von 220.000 Versicherten ausstehende monatliche Zusatzbeiträge in Höhe von acht Euro eintreiben.
Hinzu kommen die Forderungen der KKH-Allianz an 70.000 säumige Versicherte. Jedem Einzelnen müssen die Zollbeamten jetzt Mahnungen schreiben, Hausbesuche abstatten oder notfalls sogar den Lohn pfänden. „Wir arbeiten jetzt schon ein halbes Jahr hinterher“, sagte Monika Biewald, Beamtin in der Vollstreckungsstelle, gegenüber der WirtschaftsWoche. „Die Arbeit erschlägt uns.“
Die Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft (BDZ) schlägt Alarm, sie hält die Beamten schon jetzt für chronisch überlastet. Insgesamt warten in Deutschland 1,2 Millionen Ersuche auf ihre Bearbeitung. 34.000 Mitarbeiter beschäftigt der Zoll bundesweit. Laut BDZ-Chef Klaus Leprich müssten es 10 bis 20 Prozent mehr sein. Er befürchtet, es werde noch Monate dauern, bis die ersten Zusatzbeiträge für die Kassen eingetrieben sind.