Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Regierungen der EU suchen einem Kompromiss im Streit über ein neues Hilfspaket für Griechenland. Einige nordeuropäische Länder – allen voran Deutschland – beharren auf einer Beteiligung des Privatsektors.
Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Regierungen der EU suchen nach Informationen der Wochenzeitung DIE ZEIT einem Kompromiss im Streit über ein neues Hilfspaket für Griechenland. Einige nordeuropäische Länder – allen voran Deutschland – beharren auf einer Beteiligung des Privatsektors an den Kosten der Rettung. Sie drängen insbesondere auf eine Verlängerung der Laufzeiten von griechischen Staatsanleihen. Eine solche Verlängerung hätte den Vorteil, dass der Steuerzahler weniger belastet würde, weil das Rettungspaket kleiner ausfallen könnte. Die Regierung in Athen braucht nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds im kommenden Jahr 35,2 Milliarden Euro für die Tilgung von Anleihen. Wenn die Laufzeit verlängert würde, würden diese Kosten in die Zukunft verschoben.
Die EZB hat damit gedroht, laufzeitverlängerte Anleihen nicht mehr als Pfand in ihren Refinanzierungsgeschäften zu verwenden, was für das griechische Bankensystem der sichere Tod wäre. Die Notenbank fürchtet, dass sie sonst zusätzliche Risiken auf ihre Bilanz nimmt und den Grundsatz verletzt, wonach sie nur gegen hochwertige Sicherheiten und an solvente Kreditinstitute Geld verleihen darf. Ein Kompromiss könnte darin bestehen, dass die Regierung in Athen zusätzlichen Sparauflagen zustimmt und den griechischen Bankensektor mit frischem Kapital ausstattet. Auf diese Weise könnte die Bedenken der EZB gelindert werden, eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.
Griechenland braucht zusätzliches Geld, um eine Staatspleite zu verhindern. Die EZB taxiert die Finanzierungslücke auf 60 bis 70 Milliarden Euro.