USA wollen schwere Hackerangriffe als Kriegshandlung einstufen und mit Militärschlägen reagieren. - Pentagon: "Wer die Stromnetze unseres Landes sabotiert, muss mit Raketen im Schornstein rechnen".
Die USA wollen schwere Hackerangriffe aus dem Ausland künftig als Kriegshandlung einstufen können und damit militärische Gegenschläge ermöglichen. Dies sehe die erste offizielle Cyber-Strategie des Verteidigungsministeriums vor, die in wenigen Tagen veröffentlicht werden solle, berichtete das "Wall Street Journal".
Demnach behalten sich die USA das Recht zur Anwendung konventioneller militärischer Gewalt vor, sollten Attacken aus dem Internet Todesopfer, schwere materielle Schäden oder eine massive Störung des öffentlichen Lebens zur Folge haben.
Der Zeitung zufolge ist innerhalb der Streitkräfte aber noch umstritten, wann ein Cyber-Angriff schwerwiegend genug ist, um den Einsatz militärischer Gewalt zu rechtfertigen.
Setzt ein Land Viren, Würmer und Trojaner in Bewegung, riskiert es eine Vergeltung durch Kampfjets, Panzer und Bodentruppen. "Wer die Stromnetze unseres Landes sabotiert, muss mit Raketen im Schornstein rechnen", sagte ein Pentagon-Sprecher. Mehr als 100 ausländische Geheimdienste würden versuchen, in amerikanische Rechnernetze einzudringen. Einige der Angreifer seien in der Lage, die Kommunikationsnetze zum Erliegen zu bringen.