movie2k ist offline wegen einer DDos-Attacke. Das berichten "gut informierte Kreise". Die Behörden haben das Streamingportal offenbar nicht abgestellt. - Die Verursacher der Attacke sind derzeit unbekannt.
von Dirk Weckerle
Das Streamingportal movie2k.to ist offenbar nicht von der Polizei abgestellt worden. Das berichten verschiedene Internetinsider. Die Seite leidet offenbar unter einer DDos-Attacke und ist deswegen nicht erreichbar. Das ist zumindest über Twitter zu hören. Wann das Streamingportal wieder erreichbar sein wird, ist derzeit offen. Ebenso ist unbekannt, wer hinter der DDos Attacke steht.
Nachdem das Streamingportal Movie2k.to schon letzte Nacht offline war, mehrten sich bei den Nutzern die Gerüchte, sie hätten das gleiche Schicksal wie die Betreiber von kino.to ereilt. Doch das scheint offensichtlich nicht der Fall zu sein.
Gulli.com: Wie wir gut informierten Kreisen entnommen haben, gibt es augenblicklich keinerlei Hinweise darauf, dass die Polizei das Portal hochgenommen haben könnte. Die Website steht seit einigen Stunden unter Dauerfeuer zahlreicher Rechner, die die Webserver mit unzähligen sinnlosen Anfragen in die Knie zwingen. Die Verursacher der Attacke sind derzeit unbekannt. Auf polizeiliche Aktionen gibt es aber keine konkreten Hinweise. Wir haben bei den Betreibern von Movie2k per E-Mail um eine Stellungnahme nachgefragt. Deren Kommunikation wird aber im gleichen Umfang beeinträchtigt sein, wie die Auslieferung der Webseite selbst. Von daher ist leider mit keiner zeitnahen Antwort zu rechnen.
movie2k galt als Alternative zu kino.to - letztere wurde bekanntlich von Polizei und Behörden vergangene Woche abgestellt. Bei movie2k können die User innerhalb weniger Klicks einen der fast 40.000 (!) Filme oder Serien auswählen und ihn anschauen. Eine Anmeldung entfällt. Die Suche nach Filmtiteln und die übersichtliche Gestaltung der Seite macht es den Filmfreunden so einfach wie möglich, ihrem Hobby zu frönen. Bei den Juristen ist die Benutzung dieses Angebots allerdings umstritten. Während manche Rechtsanwälte die Streams als legal ansehen, gehen einige vom Gegenteil aus.
Die GVU hatte am Wochenende angekündigt, auch die Nutzer solcher Streaming-Portale zu verfolgen.
Die GVU droht in ihrem Blog mit zivil- und strafrechtlichen Verfahren mit Geldbußen, Schadensersatzforderungen und Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren. Ob's dazu kommt, ist aber noch unklar. Eine höchstrichterliche Klärung zur Strafbarkeit des Anschauens von illegalen Film-Streams liegt noch nicht vor.
Bis es so weit ist, könnte es Monate oder Jahre dauern. "Zu gegebener Zeit werden wir prüfen, ob sich auch Nutzer strafbar gemacht haben", sagt ein Staatsanwalt. Auf den beschlagnahmten Servern gespeicherte IP-Adressen könnten den Usern dann zum Verhängnis werden. Deshalb sollte in Zukunft auch auf Alternativ-Angebote im Internet verzichtet werden. GVU-Sprecherin Christine Ehlers: "Wir haben derzeit 18 Seiten unter Beobachtung." - Die Streamingplattformen sagen jedoch, dass sie keine IP-Adressen speichern.
Auszug aus einem Interview von gulli.com mit movie2k
gulli.com: Wenn wir schon beim Thema sind: Werden die IP-Adressen der Besucher gespeichert? Wie steht es um den Datenschutz bei euch?
Movie2k.to: Wir speichern die IP-Adressen unserer Besucher nicht. Daher besteht auch nicht die Gefahr, dass Daten, die auf die Identität unserer Besucher schließen lassen könnte, in falsche Hände geraten. Selbst wenn es bei uns, spaßeshalber angenommen, zu Geheimhaltungspannen käme (wie wir es in den vergangenen Jahren vielfach bei etlichen Großunternehmen erleben durften) - ein etwaiger Datenverlust oder eine unabsichtliche Datenweitergabe kann keine Informationen preisgeben, die wir nicht besitzen.
gulli.com: Ein häufiges Argument der Szene für die Verbreitung von Filmen, TV-Serien, Games, Hörbüchern, PDFs, Musik etc. ist, dass Informationen bzw. Kultur frei für jeden erhältlich sein muss und wirtschaftliche Interessen dabei keine Rolle spielen dürfen. Bei euch ist dennoch Werbung zu finden und ihr verdient somit Geld mit der Vermittlung der zumeist illegalen Streams. Wie steht ihr zu diesem Argument der Szene? Wie rechtfertigt ihr (wenn überhaupt) eure Einnahmen, die bestimmt über die reine Kostendeckung hinausgehen?
Movie2k.to: Wer uns große Bereicherung unterstellt, hat eine überzogene Vorstellung davon, wie wenig Geld am Ende übrig bleibt. Wir verdienen genug, um die anfallenden Kosten zu decken und mehr als wenn wir als Friseure in Thüringen arbeiteten; doch würde es sich für uns tatsächlich finanziell mehr lohnen, als Fachkraft im IT-Bereich tätig zu sein. Wir betreiben die Seite nicht des Geldes wegen, sondern um nachhaltig etwas für die Community zu tun. Wir sammeln Links zu Hostern, auf denen Filme und Serien angesehen werden können und erreichen damit sehr viele Menschen. Wir verbreiten, was aus der Szene kommt, damit auch diejenigen davon etwas haben, die sonst keinen Zugang dazu hätten. Movie2k bietet durch Einfachheit und Übersichtlichkeit einer breiten Masse die Möglichkeit, in den Genuss von legalen Streams zu kommen, die sonst nur einigen wenigen vorbehalten wäre, die sich damit auskennen.
gulli.com: Aus welchen Ländern kommen eure Besucher?
Movie2k.to: Etwa die Hälfte unserer Besucher kommt aus Deutschland. Mehr als ein Drittel kommt aus englischsprachigen Ländern; vor allem aus den Staaten und aus dem Königreich. Dann haben wir viele Besucher aus weiteren deutschsprachigen Ländern, wie Österreich und Schweiz. Seit kurzem verzeichnen wir vermehrt Besucher aus dem Mittleren Ostern, vornehmlich aus Indien, Pakistan und Katar. Unser Hauptaugenmerk gilt den Spielfilmen; vor allem den Kinofilmen, aber auch den älteren Spielfilmen.
gulli.com: Wie zeitaufwendig ist der Betrieb eures Portals? Wie viele Personen sind an Movie2k beteiligt, worin liegen deren Aufgaben?
Movie2k.to: M2k ist eine aktuelle und übersichtliche Plattform; damit das so bleibt, arbeiten wir täglich gewissenhaft an der Aufrechterhaltung dieser Qualitäten. Weiterhin entwickeln und realisieren wir neue Ideen, um unsere Seite noch nutzerfreundlicher und somit attraktiver zu machen. Das sind ausgesprochen zeitaufwendige Aufgaben. Der harte Kern, der sich täglich in den Dienst der Sache stellt, besteht aus einer Handvoll von Leuten; darüber hinaus profitieren wir von vielen freiwilligen Helfern, die quer über den Globus beheimatet sind und uns helfen, wann immer es nötig ist.