Steinbrück: Echter Schuldenerlass für Griechenland. „Eine ‚sanfte’ Umschuldung über eine Laufzeitverlängerung oder einen Zinserlass schafft nur kurz Luft zum Atmen“. Der Bundesregierung wirft Steinbrück ein gutes halbes Dutzend „nachweisbarer Kehrtwendungen oder Pirouetten“ in der Europolitik vor.
Der SPD-Politiker und ehemalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat einen „echten Schuldenerlass“ für Griechenland gefordert. „Eine ‚sanfte’ Umschuldung über eine Laufzeitverlängerung oder einen Zinserlass schafft nur kurz Luft zum Atmen“, schreibt Steinbrück in einem Beitrag für die aktuelle Ausgabe der Wochenzeitung Die ZEIT. „Es geht längst nicht mehr um das ‚Ob’ eines echten Schuldenerlasses, sondern nur noch um das ‚Wie’“. Der Politiker: „Ohne Schuldenerlass wird sich Griechenland aus seinen Kalamitäten nicht befreien können“.
Der Bundesregierung wirft Steinbrück ein gutes halbes Dutzend „nachweisbarer Kehrtwendungen oder Pirouetten“ in der Europolitik vor. Den Finanzmärkten fehlten daher im Augenblick klare Signale.
Steinbrück empfiehlt außerdem, den europäischen Finanzinstituten mit einer „Initiative zur direkten Absicherung und Rekapitalisierung“ zu helfen, damit sie vom Griechenland-Schuldenerlass nicht zu hart getroffen werden. Dies „dürfte günstiger sein als eine fortwährende Kreditierung Griechenlands mit zunehmenden Ausfallrisiken“.