Der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Deutschland hat sich zwar auch im Juli fortgesetzt; die Dynamik nimmt allerdings ab. Die Zahl der Arbeitslosen sank um saisonbereinigt 20.000 auf 3,25 Mio. Im Schnitt betrug der Rückgang der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen seit Beginn dieses Jahres damit knapp 40.000 pro Monat, während er im letzten Jahr noch bei 50.000 pro Monat lag.
Im Schnitt der letzten 3 Monate war sogar nur noch ein Rückgang der Arbeitslosenzahl um knapp 20.000 zu verzeichnen. Die Arbeitslosenquote verharrte im Juli in saisonbereinigter Rechnung bei 7,8%, den niedrigsten Stand seit 16 Jahren.
Auch bei den Zahlen zu den Erwerbstätigen, die nur bis Juni verfügbar sind, zeigt sich eine verminderte Dynamik. Im Juni nahm die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt um 13.000 gegenüber dem Vormonat zu. Somit stieg die Zahl der Erwerbstätigen seit Jahresbeginn um durchschnittlich gut 40.000 pro Monat nach gut 50.000 im letzten Jahr. Im zweiten Quartal betrug der Zuwachs im Monatsdurchschnitt allerdings gerade einmal noch 19.000.
Als klassischer Nachläufer der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sollte die Belebung am deutschen Arbeitsmarkt noch ein paar Monate anhalten. Die sich abzeichnende konjunkturelle Verlangsamung deutet jedoch darauf hin, dass die Belebung am deutschen Arbeitsmarkt gegen Jahresende zum Stillstand kommen könnte.
Für den Privaten Konsum hat sich der Aufschwung bei Löhnen und Beschäftigung bisher nicht ausgezahlt. Die Einkommenszuwächsen wurde von steigenden Energiepreisen weitgehend aufgezehrt. Immerhin stehen die Chancen unseres Erachtens ganz gut, dass es in den kommenden Monaten bei leicht rückläufigen Benzinpreisen und einer noch soliden Entwicklung am Arbeitsmarkt doch noch zu einer moderaten Belebung des Privaten Verbrauchs in Deutschland kommt.