Ein Interkonti First Class Flug nach Los Angeles kostet bei der Lufthansa run 10000 Euro pro Person. Doch Bsirske zahlte nichts. Noch nicht mal die Flughafengebühren. Zusätzlich nahm der Gewerkschaftsführer auch noch seine Ehefrau mit, welche dem Vernehmen nach auch nichts zahlte. Denn Bsirske hat als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bei der Lufthansa einen Anspruch auf Freiflüge. - Natürlich nicht in der Economy, wie seine Lohnsklaven, sondern in der First, wie der Vorstand.
Fünf Tage lang fielen Hunderte Lufthansa-Flüge aus, bei manchem fiel der Urlaub ins Wasser. Nicht so bei Bsirske: Er hat sich nämlich rechtzeitig vor dem Streik verabschiedet und ist pünktlich abgeflogen. Viele Passagiere dagegen mussten anschliessend stundenlang auf Verbindungen warten, wurden umgebucht, mussten umsteigen, Mahlzeiten an Bord wurden gestrichen.
Bsirske ist angeblich erst nach Los Angeles geflogen und dann weiter nach Hawaii. Der Streik und die Arbeit waren offentbar zu viel für den Gewerkschaftsboss. Und bevor bei der Lufthansa ganz das Chaos ausbrach, ist Bsirske letzten Montag noch schnell los gejettet.
Ver.di-Pressesprecher Harald Reutter bestätigte, dass Bsirske derzeit im Urlaub sei. Zu Details, wohin der Ver.di-Chef verreist ist, wollte Reutter keine Angaben machen. Auch die Nachfrage zur angeblichen Erste-Klasse-Buchung beantwortete der Sprecher nicht. Dass der Gewerkschaftsboss ausgerechnet während des Streiks bei Lufthansa Ferien mache, sei aber kein außergewöhnlicher Vorgang, so der Gewerkschaftssprecher.