Der renommierte Börseninformationsdienst Casey Research empfiehlt seinen Kunden dringend, Konten bei E*Trade aufzulösen. Droht dem Broker Kollaps durch Bank Run?
Beachten Sie bitte die Stellungnahme von E*Trade Deutschland am Ende dieses Artikels.
Casey Research hat derzeit etwa 50.000 Abonnenten in verschiedenen Publikationen und dürfte von etwa 500.000 Personen regelmäßig gelesen werden. Wenn diese Kundschaft auch nur ansatzweise ihre Konten bei E*Trade auflöst, droht unweigerlich die Katastrophe!
E*Trade zählt weltweit zu den größten Online Brokern. Die Firma ist in 12 Ländern aktiv und betreibt auch eine Filiale in Deutschland.
„Wir sind in zunehmenden Maße besorgt über das Subprime Engagement bei E*Trade und befürchten, dass sich das auf die Kunden des Brokers auswirkt“, schreibt der Börsendienst.
E*Trade hätte 13 Milliarden US-Dollar an Hypotheken und zusätzlich 10 Milliarden an anderen Grundschuldverschreibungen in den Büchern – und das bei einer Bilanzsumme von 2,6 Milliarden.
CEO Donald Leyton sagte letzte Woche, dass es unter den gegebenen Umständen unmöglich wäre, bald in die Gewinnzone zurückzukehren.
Casey Research weißt darauf hin, dass man nicht genau wisse, ob E*Trade Bankrott gehen könne, oder ob die Firma aufgekauft werde. Sollte es jedoch Probleme geben, dann hätten alle Kunden größte Schwierigkeiten. Sie wären dann gelähmt, weil es lange Zeit dauere, bis sie wieder an ihre Aktien- und Derivatepositionen herankämen.
Man wisse auch nicht, ob die Derivate von E*Trade (Optionen, CFDs etc.) vollständig vor einem Bankrott des Brokers geschützt seien. Es sei anzunehmen, dass im Falle einer Pleite lediglich Barguthaben bis zu einer Höhe von 100000 Dollar zu 100% versichert sei.
Stellungnahme von E*Trade Deutschland:
Die aktuellen Nachrichten über E*TRADE Financial in den USA haben keinen Einfluss auf die Kundenbeziehung zu E*TRADE in Deutschland. Als Kunde von E*TRADE Germany werden die Kundenkonten bei unserem Kooperationspartner biw Bank für Investment und Wertpapiere AG (biw AG) geführt, die Mitglied des Bundesverband deutscher Banken e. V. ist und im Einlagensicherungsfonds des Bundesverband deutscher Banken e. V. mitwirkt.
Damit sind die Guthaben der Kunden pro Konto mit 30% des haftenden Eigenkapitals der Bank besichert, was zum 18.06.2008 einer Einzelbesicherung von 3,264 Mio. Euro entsprach. Alle Kunden, deren Einlagen die genannte Summe nicht übersteigen, sind somit vollständig geschützt. Die Sicherungsgrenze bildet die Höchstgrenze der Absicherung für die Einlagen jedes einzelnen Kunden.
Die Depots werden lediglich von der biw AG verwaltet, die Wertpapiere bleiben aber im Eigentum des Kunden. Daher ist eine besondere Sicherung hier nicht erforderlich.