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Rechnungshof: Schlamperei bei deutschem Gold

Der Bundesrechnungshof beschäftigt sich mit der "Nachweisführung, Bilanzierung und Bewertung der Goldbestände" Deutschlands im Ausland. Gauweiler:  "In jedem Zeitungskiosk wird die Kasse gründlicher geprüft als der deutsche Staatsschatz". Zum letzten Mal hat 2007 ein Mitarbeiter der  Bundesbank in New York einen Blick auf die Barren geworfen.

 

Der Bundesrechnungshof beschäftigt sich mit der "Nachweisführung, Bilanzierung und Bewertung der Goldbestände" Deutschlands im Ausland. Das geht aus einem Schreiben des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesfinanzministerium, Steffen Kampeter, hervor, das an den CSU-Abgeordneten Peter Gauweiler gerichtet ist und der "Bild-Zeitung" (Samstagausgabe) vorliegt.

Hintergrund ist ein Gutachten des Bilanzrechtlers Jörg Baetge, das der Bundesregierung schwere Versäumnisse vorwirft. Größere Teile der deutschen Goldreserven liegen in Paris, London und New York, weil die Barren zu je 12,5 kg dort erworben wurden und Rückführung und Einlagerung sehr kostspielig wären. Insgesamt verfügt Deutschland derzeit über rund 3401 Tonnen Gold im Wert von etwa 143,8 Milliarden Euro.

Baetge kritisiert zum einen die unregelmäßige Inaugenscheinnahme des Auslandsgoldes. Zum letzten Mal hat nach Angaben des Bundesfinanzministeriums am 11. Juni 2007 ein Mitarbeiter der  Bundesbank in New York einen Blick auf die Barren geworfen. Kleinere Mengen Gold sind sogar verliehen. Über die Höhe gibt es keine Angaben. "In jedem Zeitungskiosk wird die Kasse gründlicher geprüft als der deutsche Staatsschatz", sagte Gauweiler der "Bild-Zeitung".

Ein weiterer Vorwurf des Gutachters: Die Bundesbank muss selbst "Kontrollzählungen" durchführen und die Nummern der Barren mit den Inventarlisten vergleichen. Eine bloße Bestätigung Dritter über das Vorhandensein des verwahrten Vermögens reicht nach deutschem Bilanzrecht nicht aus. Statt dessen ist eine "körperliche Bestandsaufnahme" vorgeschrieben, der ein Bundesbank-Prüfer beiwohnen muss.

CSU-Euro-Kritiker Peter Gauweiler fordert: "Das Gold muss zurück nach Deutschland und unter den Geltungsbereich des Grundgesetzes." Gauweilers Sorge: Angesichts der Milliarden-Bürgschaften für den Euro könnten Gläubiger im Fall des Falles das deutsche Gold im Ausland pfänden: "Das Mindeste ist, dass sich der Haushaltsausschuss des  Bundestages aufmacht und die Goldreserven in Augensch ein nimmt."

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