Die Rating-Agenturen nehmen Euro-Land weiter unter Feuer: Heute stufte S&P Belgien herunter. Ausblick: negativ.
Die Ratingagentur Standard & Poors stuft Belgien herunter. Das Königreich erhält die Bonitätsnote AA, zuvor AA+. Der Ausblick ist laut S&P negativ. Es droht also mittelfristig eine weitere Herabstufung.
Die selbsterannten Kreditwächter trauen der Regierung nicht zu, den Schuldenberg abzutragen. Der wachsende Druck der Finanzmärkte, das schwächere Wirtschaftswachstum und die politische Instabilität seien für die Herabstufung verantwortlich, hieß es. Als Grund für die Herabstufung nannte S&P auch die belgische Staatskrise. Das Land hat wegen politischer Querelen seit der Wahl im Juni 2010 keine gewählte Regierung.
Finanzinstitute könnten mehr Unterstützung durch den belgischen Staat benötigen hieß es weiter in der Begründung. Dies wiederum könnte den bereits hohen Schuldenstand von Belgien von rund 97 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2011 über die Marke von 100 Prozent treiben, fürchtet S&P. Erlaubt sind in der Euro-Zone laut Stabilitätspakt lediglich 60 Prozent.