Sarrazin arbeitet an neuem Buch. Das Thema sei noch vertraulich, es solle aber keine thematische Fortführung des alten Buches sein. In neuem Vorwort zu „Deutschland schafft sich ab“ rechnet er mit Spitzenpolitikern ab.
Der frühere Bundesbank-Vorstand und Bestseller-Autor Thilo Sarrazin arbeitet an einem neuen Buch. Wie das Nachrichtenmagazin FOCUS aus Verlagskreisen erfuhr, soll es im Mai oder Juni erscheinen. Sarrazin sagte FOCUS, das Thema sei noch vertraulich, es solle aber keine thematische Fortführung des umstrittenen Titels „Deutschland schafft sich ab“ sein. Er zeigte sich nicht interessiert an der Gründung einer neuen Partei. „Jeder, der in der Republik auffällt, wird gleich gefragt, ob er eine eigene Partei gründen will“, gab sich das SPD-Mitglied amüsiert über solche Wünsche. Er wolle das „natürlich nicht“.
Im Vorwort zur Taschenbuch-Ausgabe von „Deutschland schafft sich ab“, die am 9. Januar erscheint, rechnet Sarrazin mit der Heuchelei deutscher Spitzenpolitiker ab. „Mit der Kanzlerin, dem Bundespräsidenten und dem Bundesbankpräsidenten wollte ich mich gar nicht streiten, ihr Verhalten kann ich weder verstehen noch respektieren, aber ich wollte niemanden in seinem Amt bedrohen“, heißt es darin FOCUS zufolge. Über Kanzlerin Angela Merkel (CDU) schreibt Sarrazin, sie habe „feinsinnig“ erklärt, „Sarrazin habe von seinem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht. Es sei aber keine Einschränkung der Meinungsfreiheit, wenn er wegen dieser Meinungsäußerung sein Amt verliere.“
Über seinen Rückzug aus dem Vorstand der Bundesbank schreibt Sarrazin, „viele meiner Befürworter hatten gehofft, dass ich an diesem Punkt hart bleiben würde, aber dazu war ich zu lange Staatsdiener gewesen. Ich wollte nicht hohe öffentliche Ämter beschädigen, mochte ich auch deren aktuelle Inhaber nicht schätzen.“