VW-Porsche-Übernahme-Affäre: Fast 70 Banken, Versicherungen und Fonds fordern von Christian Wulff Schadenersatz in Höhe von 1,8 Milliarden Euro. Das lässt die Affäre Wulff in einem anderen Licht erscheinen. Wollen die Kläger die Immunität Wulffs durch Sturz vom Präsidentenamt aufheben?
Fast 70 Banken, Versicherungen und Fonds fordern von Christian Wulff Schadenersatz in Höhe von 1,8 Milliarden Euro. Die Investoren sollen Wulff Versäumnisse als früherer Volkswagen-Aufsichtsratschef vorwerfen, berichtete die „WirtschaftsWoche“ vorab aus ihrer neuen Ausgabe.
Das gehe aus einem Antrag hervor, in dem die Investoren die Einleitung eines außergerichtlichen Gütetermins forderten.
Bei dem Streit geht es um die gescheiterte Übernahme von VW durch den Sportwagenbauer Porsche. Die Investoren machen laut "Wirtschaftswoche" geltend, dass sie von Porsche rechtswidrig getäuscht worden seien. Der damalige niedersächsische Ministerpräsident Wulff, der im Aufsichtsrat von VW den 20-Prozent-Anteil des Landes vertrat, trage daran eine Mitschuld, weil er schon vor dem Oktober 2008, als Porsche die Übernahmepläne bekanntgab, über die Absichten von Porsche informiert gewesen sei.
Er habe es versäumt, für rechtzeitige Informationen der Marktteilnehmer zu sorgen. Ähnliche Vorwürfe sind auch schon gegen die VW-Führung und Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch erhoben worden. Sie hatten dies aber stets zurückgewiesen.