Lügt die EZB? Risiken wegen Schuldenkrise höher als bekannt. 212 Milliarden wurden bisher für den Ankauf von Staatsanleihen ausgegeben. Hinzu kommen noch einmal 208 Milliarden Kredite für marode PIGS-Banken. - Im Falle von Staatspleiten drohen Nachforderungen in dreistelligen Milliardenbereich.
Die finanziellen Risiken der Europäischen Zentralbank sind wegen der Schuldenkrise einem Zeitungsbericht zufolge höher als bekannt. Wie die "Welt am Sonntag" berichtete, hat die EZB faktisch mehr Geld an Krisenstaaten verliehen als die gut 212 Milliarden Euro, die bislang mit dem Ankauf von Staatsanleihen angefallen sind. Im Falle von Staatspleiten könne der Notenbank deswegen ein zusätzlicher Ausfall von hinterlegten Sicherheiten im dreistelligen Milliardenbereich drohen, berichtet das Blatt..
Die Ursache dafür sind laut "WamS" staatlich garantierte Bankanleihen, die die EZB von Banken als Sicherheit für Liquidität akzeptiert. Banken in Griechenland, Portugal, Spanien, Italien und Irland hätten solche staatsgarantierten Anleihen in einem Volumen von 208,7 Milliarden Euro aufgelegt. Diese seien nur mit einer Garantie ihrer Heimatländer besichert, berichtete die Zeitung unter Berufung auf namentlich nicht genannte Notenbanker.
Dem Bericht zufolge legten allein italienische Banken seit dem 20. Dezember Anleihen von mindestens 50 Milliarden Euro nur zur Einreichung bei der EZB auf. Die Zeitung zitierte Notenbankkreise mit der Aussage, die Zentralbank habe das Thema im Blick und könne jederzeit Grenzen für die Einreichung der Papiere setzen.