Opium-Boom in Afghanistan: Anbaufläche und Preise explodieren. Rohopium-Preis stieg 2011 um 133%. Mehreinnahmen von über einer Milliarde Euro. - Demgegeüber meldet die NATO angebliche Erfolge im Kampf gegen den Drogenhandel.
In Afghanistan ist der Preis für Opium 2011 dramatisch gestiegen. Im letzten Jahr seien in Afghanistan auf mehr als 131.000 Hektar Schlafmohn angebaut worden, hieß es in dem aktuellen Bericht des UN-Büros gegen Drogen und Kriminalität (UNODC). Dies komme einer Zunahme der Anbaufläche um sieben Prozent gleich.
Laut dem Bericht erhöhte sich der Rohopium-Preis gegenüber 2010 um 133 %. Dadurch hätten die Produzenten schätzungsweise 1,1 Mrd. Euro an Einkünften aus der Droge erzielen können. Das sind 9 % des Bruttoinlandsproduktes. Die Menge des angebauten Schlafmohns sei von 3600 Tonnen im Jahr 2010 um 61 Prozent auf 5800 Tonnen gestiegen. Mehr als 80 Prozent des weltweit produzierten Rohopiums stammen aus Afghanistan.
Trotz der Rekordzahlen aus Afghanistan und immer größerer Opium-Anbauflächen meldet die NATO angebliche Erfolge im Kampf gegen den Drogenhandel. Im Jahr 2011 hätten die afghanischen Sicherheitskräfte angeblich zusammen mit Soldaten der internationalen Schutztruppe "unglaubliche" Mengen an Drogen beschlagnahmt, sagte Isaf-Sprecher Carsten Jacobsen. So seien im vergangenen Jahr 13 Prozent mehr Opium und 59 Prozent mehr Haschisch als im Vorjahr beschlagnahmt worden. Angaben zu den Mengen machte die Isaf jedoch nicht.
Seitdem die Internationale Sicherheitsunterstützungstruppe, (ISAF International Security Assistance Force) in Afghanistan einmarschierte boomt der Opiumanbau in dem Land, obwohl die Schutztgruppe den Drogenhandel angeblich erfolgreich bekämpft.